Der Journalist Michael (La Keith Stanfield) hat sich in Mae (Issa Rae) verliebt. Doch die stößt ihn immer wieder weg.
"The Photograph" ist ein stylishes, leider aber auch etwas oberflächliches Liebesdrama.

The Photograph

KINOSTART: 10.09.2020 • Liebesdrama • USA (2020) • 106 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
The Photograph
Produktionsdatum
2020
Produktionsland
USA
Budget
16.000.000 USD
Einspielergebnis
20.690.779 USD
Laufzeit
106 Minuten

Filmkritik

Wenn die Vergangenheit im Weg steht
Von Christian Gehl

Eine super-stylishe New Yorkerin muss sich im Liebesdrama "The Photograph" ihrer schweren Kindheit mit einer Workaholic-Mutter stellen. Klingt spannend, ist es aber leider nur stellenweise.

Coole Locations, schöne Menschen, teure Kleidung, elegante Lofts – "The Photograph" ist ganz exquisite Optik, will aber auch viel erzählen über große Fehler, die ein ganzes Leben bestimmen können, und über verpasste Momente, in denen ein einziges Wort alles verändert hätte. Stella Meghie, eine kanadische Regisseurin, die in Los Angeles lebt, hat sich viel vorgenommen mit ihrem dritten Spielfilm, und vieles ist ihr auch gelungen. Vor allem der Schauwert des Films ist hoch, ihre Figuren dagegen eher flach.

Der Film beginnt im ländlichen Louisiana und mit Christina (Chanté Adams), die sich nichts sehnlicher wünscht, als von dort weg in die große Stadt zu ziehen. Sie fotografiert für ihr Leben gern, besonders aber ihren Freund Isaac (Y'lan Noel). Und sie ist talentiert, das spürt sie, und Isaac bestätigt es ihr gerne. Warum also nicht wegfahren, Geld verdienen in New York, der Stadt für alle großen Fotografen? Nun, das geht nicht so einfach, wenn man tief in Louisiana lebt, und Christina macht sich deshalb heimlich aus dem Staub, sie sagt nicht einmal Isaac etwas. Dann aber ist sie schließlich in New York, stellt sich bei einem großen Studio vor, überzeugt und macht tatsächlich schnell Karriere. Wer über der Erfüllung ihres Lebenstraums allerdings zu kurz kommt, ist ihre Tochter. Das ist das große Geheimnis des Films, das relativ spät verraten wird, dann aber durchaus effektiv: Christina war von Isaac schwanger, als sie ihre Heimat verließ.

Jetzt setzt die Parallelhandlung ein: Schnitt ins Heute, Christina ist inzwischen tot, ihre Tochter Mae (Issa Rae) erwachsen und beziehungsgestört. Wie ihrer Mutter fällt es ihr schwer, Vertrauen aufzubauen, die Kontrolle aufzugeben, sich rückhaltlos zu verlieben. Der Journalist Michael (La Keith Stanfield), der Mae schöne Augen macht, tut sein Bestes, und er ist ehrlich, aber gegen die Mächte der Vergangenheit ist er erst einmal machtlos. Es geht Hin und Her, Michaels Bruder mischt sich ein, es kommt zu Familienszenen in New York, Rückblicke in Christinas Leben schaffen immer wieder Parallelen zur Gegenwart: "The Photograph" ist im Kern ein Liebesfilm mit einigen Ansätzen zum Mutter-Tochter-Drama. Und immer wieder geht es um den einen Satz, den jeder Protagonist durchlebt: Hätte ich damals doch nur das Richtige gesagt ...

Mehr an Drama geht nicht. Wahrscheinlich hat Regisseurin Stella Meghie gespürt, dass es ihrem Plot ein wenig an Tragfähigkeit für einen ganzen Film fehlt und sie dringend noch ein paar Säulen braucht. Also spielt alles in durchdekorierten Wohnungen, super-stylishen Redaktionen und Fotostudios, die Frisuren sind stets akkurat und wie aus einer Friseurbroschüre, die Frauen sind in jeder Szene fürs große Ausgehen geschminkt, obwohl sie eigentlich gerade nur zu Hause rumsitzen: Style over substance in Reinkultur.

Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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