Vier Fenster, das bedeutet vier Kapitel über vier Individuen, die ihr Glück im Verborgenen suchen: Der Sohn trifft auf einen Fremden, der ihn nicht küssen will. Der Vater küsst seine Frau und meint seine Tochter. Die Tochter wird von ihrer Mutter geküsst, ein Schlag ins Gesicht. Die Mutter provoziert den Kuss eines Fremden und hofft, dass ihr Mann ihre Wunden leckt. Gemeinsam ist ihnen das Verlangen nach Geborgenheit, also halten sie einander fest. Der Preis ist unendliche Sprachlosigkeit...
Das Drama in vier Kapiteln ist das Langfilmdebüt von Christian Moris Müller, der in eindringlichen Bildern von Schicksal einer Familie erzählt. Der Regisseur nähert sich seinen Protagonisten behutsam und ohne Vorurteile. Anstatt viele Worte zu benutzen, lässt er die Gesichter sprechen. Bedeutsam für seinen Stil ist die Inszenierung von lang durchgehenden Kameraeinstellungen, die den Schauspielern Zeit und Raum zur Entwicklung geben. Für diese anspruchsvolle Arbeitsweise konnte Christian Moris Müller den bekannten Kameramann Jürgen Jürges gewinnen, der bereits mit Rainer Werner Fassbinder ("Angst essen Seele auf") und Wim Wenders ("In weiter Ferne, so nah!") zusammenarbeitete.
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