Anfangs mit viel Skepsis begleitet, ist "Der Untergang" längst zum fiktionalen Standardwerk über das Kriegsende in der Berliner Nazi-Machtzentrale avanciert.
Oliver Hirschbiegels "Der Untergang" (2004) sorgte schon Wochen vor dem Kinostart dafür, dass über das Dritte Reich so viel diskutiert wurde, wie seit sechs Jahrzehnten nicht mehr. Im Zentrum der Debatte stand die Frage, ob man Hitler als Mensch überhaupt zeigen dürfe. Produzent Bernd Eichinger, der auch das Drehbuch verfasste, traute sich – und rund 4,6 Millionen Menschen wollten das klaustrophobische Bunkerdrama im Kino sehen. Mit einem großartigen Ensemble hat Hirschbiegel einen fast dokumentarischen Film gedreht, der den Zuschauer mit seiner gnadenlosen und – immer dann, wenn Bruno Ganz als Adolf Hitler die Szenerie bestimmt – atemberaubenden Authentizität in seinen Bann zieht. Allerdings offenbart der Film auch eine Detail-Versessenheit, die nicht jedem zugänglich ist. 3sat zeigt die im Vergleich zur Kinoversion rund 30 Minuten längere Originalfassung zu später Stunde.