Der in einem autoritären Pariser Kloster groß gewordene Waisenjunge Abel Tiffauges muss schon früh erkennen, dass er stets als Sündenbock herhalten muss: Der einfältige, aber liebenswerte Außenseiter wird nicht nur im Internat wiederholt für die Streiche anderer zur Rechenschaft gezogen, sondern muss sich auch Jahre später als Erwachsener unschuldig vor Gericht als vermeintlicher Kinderschänder verantworten. Im Herzen als auch im Geist Kind geblieben, gilt Abels Hingabe und ungeteiltes Vertrauen den Kindern. Durch sein eigenartiges Wesen beunruhigt, schickt man Abel zu Beginn des Zweiten Weltkriegs an die Front, um ihn dort für sein vermeintlich pädophiles Verhalten büßen zu lassen. Doch schon bald verschlägt es ihn als französischen Kriegsgefangenen nach Ostpreußen, wo er in Feldmarschall Görings Jagdschloss seinen Dienst zu leisten hat. Als sich durch die Schlacht bei Stalingrad die Lage für die deutsche Armee grundlegend wendet, wird Abel beauftragt, durch die masurischen Wälder zu reiten, um Kinder für die schwindenden Heerscharen zu entführen ...
Sechs Jahre nach seiner Max-Frisch-Verfilmung "Homo Faber" nahm sich Regisseur Volker Schlöndorff erneut eines Bestsellers an. Doch seine bildgewaltige Adaption des Michel-Tournier-Romans "Le roi des Aulnes" ("Der Erlkönig") geriet an den Kinokassen zum absoluten Flop. Von zalhreichen Kritikern oft als Meisterwerk gepriesen, entpuppt sich das Klischee beladene Werk jedoch auch als verquaste Geschichtsverfälschung der dümmlichen Art.
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