Die Geschichte vom Onkel Willy aus Golzow

KINOSTART: 10.07.1995 • Dokumentarfilm • Deutschland (1995) • 146 MINUTEN
Lesermeinung
Originaltitel
Die Geschichte vom Onkel Willy aus Golzow
Produktionsdatum
1995
Produktionsland
Deutschland
Laufzeit
146 Minuten
Schon die frühen Aufnahmen zeigen es: Willy war nichts so fern wie die Wissenschaft. Dem Schüler aus Golzow stand buchstäblich die Langeweile im Gesicht, sobald der Lehrstoff Abstraktionsvermögen forderte. Willy schaffte in acht Jahren nur sieben Klassen. Einst der Kleinste in der Klasse, tat der Heranwachsende im späteren Leben viel, um nicht übersehen zu werden. Er hatte anderen eins voraus: Er vertraute auf seine Hände, auf die Nützlichkeit seines Tuns. Willy lernte Agrotechniker und kannte bald das Innenleben sämtlicher Landmaschinen, zeigte Ehrgeiz und Geschick. Allzu früh heiratete er, wurde Vater zweier Söhne, zog mit seiner Familie in eine neue Wohnung, schaffte sich ein Auto an. Mit zwanzig schien er bereits angekommen in jener Welt der Erwachsenen, die andere seines Alters erst erkundeten. Aus einer Dokumentation über den Alltag in der DDR ist unversehens eine Dokumentation über die Schwierigkeiten des Vereinigungsprozesses geworden, individuell erzählt, unterschiedlich erlebt, doch letztlich verallgemeinerbar. Und so beweist "Die Geschichte von Onkel Willy aus Golzow", daß nichts so aufregend ist wie das Leben selbst.

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