Peter ist über die Jahre in die Rolle des Hausmannes gerutscht, während seine beruflich erfolgreiche Frau Elisabeth die Karriereleiter immer weiter erklommen hat. So zieht Peter die beiden Kinder Robby und Laura auf, kümmert sich um Haushalt und die alltäglichen Dinge. Als seine Mutter Hedi stirbt, bringt dies Peter gehörig aus dem Gleichgewicht. Sein ohnehin angeknacktes Selbstbewusstein und Selbstwertgefühl ist jedoch vollkommen dahin, als sich herausstellt, dass Elisabeth ihrem Chef bereits eine halbe Zusage gegeben hat, mit der ganzen Familie für zwei Jahre nach Afrika zu gehen. Peter fühlt sich übergangen und missachtet und beginnt ein Rosenkrieg der Schuldzuweisungen ...
Regisseurin Sylke Enders ("Geliebtes Kind", "Kroko") inszenierte nach eigenem Drehbuch eine gut gespielte, detailreiche Momentaufnahme, in dem das verlorene Selbstwertgefühl und mangelhafte Kommunikation eine schwere Lebenskrise auslösen. Das Alltagsdrama, das die sonst meist üblichen Familienstrukturen - Vater arbeitet, Mutter sorgt für Kinder und Haushalt - umdreht, lebt neben der genauen Charakterzeichung vor allem durch das Spiel der beiden Hauptdarsteller Lars Eidinger und Ursina Lardi ("Canzun Alpina - Stimmen des Herzens", "Das weiße Band", "Der Brand"), die glaubwürdig das von der Krise gezeichnete Ehepaar verkörpern.
Foto: WDR/Oliver Feist