Ihre Eltern (Peri Baumeister und Tom Beck) wären glücklicher, wenn Lili (Malu Leicher) nicht mit Tieren sprechen könnte.
Lili (Malu Leicher) mit ihrem Hund und dem zu rettenden Elefantenbaby Ronni.

Liliane Susewind - Ein tierisches Abenteuer

KINOSTART: 10.05.2018 • Familie • D (2017) • 101 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Produktionsdatum
2017
Produktionsland
D
Laufzeit
101 Minuten

Filmkritik

Tierisch unlustig
Von Diemuth Schmidt

Wie wäre es, mit Tieren sprechen zu können? Liliane Susewind hört, was in der Wiese gequakt, auf der Weide geblökt und in der Luft gezwitschert wird. Mit einem großen Herz für alles, was kreucht und fleucht, agiert sie als harmlose und herzensgute Tierflüsterin – so zumindest in den Büchern der erfolgreichen Reihe. Den Machern der gleichnamigen Verfilmung war das wohl nicht zeitgemäß genug. Sie setzen, außer bei der Emotionalität, immer noch einen drauf, sodass ein derb-skurriler Kinderfilm mit extrem überzeichneten Figuren und anderen Themen als dem friedvollen Miteinander von Mensch und Tier entstanden ist. Gewöhnungsbedürftig für Susewind-Fans, für alle anderen Geschmackssache.

Weil Lilis (Malu Leicher) Tiergeplauder die Familie – das sind Mutter Regina (Peri Baumeister) und Vater Ferdinand (Tom Beck) – immer wieder in große Schwierigkeiten bringt, ringt Regina ihrer elfjährigen Tochter das Versprechen ab, dies zukünftig sein zu lassen. Nach dem Umzug in eine neue Stadt will Lili ihr Geheimnis bewahren. Doch dann muss sie mit ihrer neuen Schulklasse im nahegelegenen Kleinzoo Paradisia aushelfen.

Eine echte Herausforderung für Lili, die natürlich nicht so leicht weghören kann. Als sie den ängstlichen Worten eines Ferkels lauscht, das davon erzählt, dass Tiere des Nachts verschwinden, ist sie alarmiert. Lili und ihr neuer Freund Jess (Aaron Kissiov) beginnen, sich Sorgen um den Babyelefanten Ronni zu machen. Sie müssen etwas unternehmen, benötigen dafür aber die Hilfe der anderen Kinder aus ihrer Klasse, die unter dem Einfluss der eingebildeten Bestimmerin Trixi (Felice Ahrens) stehen.

Lili-Darstellerin Malu Leicher erweist sich als Highlight im Kindercast und kann als Sympathieträgerin mit Pep überzeugen. Gegenspielerin Trixi dagegen bleibt mit plumpem Overacting in Erinnerung. Der Stil der grenzwertigen Überzeichnung, ohne wirklich witzig zu sein, setzt sich bei den erwachsenen Darstellern fort. Christoph Maria Herbst spielt den tumben Tierpfleger, der sich von den Liebesversprechen einer dubiosen aufgetakelten Frau (Aylin Tezel) an der Nase herumführen lässt. Passend zur surreal anmutenden Kulisse eines stillgelegten Bahnhofs mit ein paar Waggons und einem altmodischen Karussell tritt Meret Becker als fantasievoll gekleidete, aber auch trottelig wirkende Zoobesitzerin Oberst Essig auf.

Sieht man sich das bisherige Werk von "Wilde Kerle"-Regisseur Joachim Masannek an, passt seine Verfilmung gut zum Gesamtwerk. Man muss diesen derberen Ton, diese Art der Überzeichnung eben mögen. Einfache Lacher erzielt er mit (zum Teil unappetitlichem) Slapstick, das funktioniert zumindest bei den kleineren Zuschauern immer. Die Kinderfiguren dürfen sich immerhin im Laufe der Geschichte etwas entwickeln, das wirkt sich positiv auf den Film aus. Gedämpft wird das allerdings, wenn die jungen Darsteller am Ende verkrampft einen vermeintlich coolen Song mit Tanzeinlagen vortragen müssen. Mit Witz punktet allein Lilis bester Freund, der quasselige Terrier Bonsai (gesprochen von Lars Dietrich mit Berliner Akzent). Als echtes Tier sticht er neben den künstlich wirkenden Computeranimationsvierbeinern geradezu erfrischend heraus.

Bei "Liliane Susewind – Ein tierisches Abenteuer" beschleicht einen das Gefühl, dass das Filmteam den Stoff verschenkt und sich stattdessen einen eigenen Film mit skurrilem Humor und dem Anspruch "hip" zu sein, zurechtgebogen hat. Jüngere Kinder werden durchaus ihren Spaß haben und vor allem die Hauptdarstellerin überzeugt mit ihrer Frische und Fröhlichkeit.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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