Bis 1941 war die ukrainische Hafenstadt Odessa eine Hochburg des jüdischen Lebens und der Kultur. Doch der Einmarsch der Deutschen im Zweiten Weltkrieg dezimierte ihren Bevölkerungsanteil drastisch. Dokumentarfilmerin Michale Boganim machte sich im heutigen Odessa auf die Suche nach dieser beinahe untergegangenen Kultur. Ebenso besucht sie den Stadtteil Little Odessa in New York, dessen Leben von jüdischen Bewohnern geprägt ist, bevor sie zum Abschluss ihrer Reise der Spur der jüdischen Emigranten nach Israel folgt...
Die israelische Regisseurin Michale Boganim zeigt in ihrem Langfilmdebüt in wunderbaren Bildern - jede Stadt wird in ein anderes Licht getaucht - das Schicksal der jüdischen Bevölkerung von drei ganz unterschiedlichen Regionen. Boganin lässt die Menschen von ihren Träumen und Sehnsüchten erzählen, ohne das dies traurig traurig oder gar pathetisch wirkt. Dabei wahrt sie auch die nötige Distanz zu den handelnden Personen. Ein beeindruckendes Debüt, dass 2005 auf der Berlinale mit dem C.I.C.A.E. Award ausgezeichnet wurde.
Foto: Freunde d. dt. Kinemathek