Michael MacCauley (Liam Neeson) bleibt wenig Zeit, um einen geheimnisvollen Passagier zu finden.
Ein Mann, ein Zug: Liam Neeson hetzt in "The Commuter" durch einen Pendlerzug, um eine Katastrophe zu verhindern.

The Commuter

KINOSTART: 11.01.2018 • Thriller • USA / GB (2017) • 105 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
The Commuter
Produktionsdatum
2017
Produktionsland
USA / GB
Laufzeit
105 Minuten

Filmkritik

Beschränkte Geradlinigkeit
von Andreas Fischer

In "The Commuter" wird Liam Neeson an Bord eines Pendlerzuges in ein gefährliches Suchspiel verwickelt. Das klingt vielversprechend, ist aber nicht mehr als ehrliche Actionunterhaltung inklusive Schweißgeruch.

Welche Art von Mensch er sei, will eine geheimnisvolle Frau von Michael MacCauley wissen. Die Frage kommt für den Mann zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt: Er hat gerade seinen Job verloren und weiß nicht, wie es mit seinem beschaulichen Vorstadtleben weitergehen soll. Immerhin gibt ihm die mysteriöse Fremde etwas Zeit, darüber nachzudenken: Solange, bis sein Pendlerzug den Zielbahnhof erreicht. Für die richtige Antwort gäbe es einen Koffer voll Geld. Für die falsche würden seine Frau und sein Sohn sterben. Weil Michael von Liam Neeson gespielt wird, und weil "The Commuter" ein Film von Jaume Collet-Serra ist, kann man sicher sein, dass es auf der Suche nach der Antwort ziemlich zur Sache geht.

Der spanische Regisseur und der Hollywood-Haudegen können nämlich nicht nur nicht voneinander lassen, sondern machen auch das, was sie am besten können. Nämlich einen handfesten Actionthriller, versiert fotografiert, geradlinig umgesetzt. Das funktionierte in "Unknown Identity", "Non-Stop" und "Run All Night" ziemlich gut, warum sollte es also nicht auch ein viertes Mal klappen?

Jedenfalls wird die Zugfahrt mit Liam Neeson ziemlich turbulent: Gut, dass der mittlerweile 65-Jährige auch im gesetzten Alter noch als Actionstar durchgeht. Er spielt einen Mann, der seit zehn Jahren in sein New Yorker Großraumbüro pendelt, immer mit dem gleichen Zug. Vor seiner Zeit als Versicherungsmakler war Michael MacCauley allerdings Polizist, ein ziemlich guter sogar. Das hilft ihm auf diesem wahnwitzigen Trip.

Denn Michael soll, so trägt es ihm die schöne Fremde (Vera Farmiga) auf, eine Person finden, die nicht in den Zug gehört. Schafft er das, kann er in Dollarscheinen baden. Schafft er es nicht, gibt's ein Blutbad zu Hause. Ohne zu wissen, für wen er arbeitet und welches Geheimnis den rätselhaften Passagier umgibt, macht sich Michael notgedrungen an die Ermittlungsarbeit. Viel Zeit hat er nicht, dafür ist der Raum, in dem er suchen muss, aber auch ziemlich überschaubar.

Spannungskurve in "The Commuter" fällt rasant ab

Es ist eine faszinierende Versuchsanordnung, die sich Byron Willinger und Philip de Blasi für ihren Drehbuch-Erstling ausgedacht haben. Sie spielen mit der Paranoia der Leute, sie verdichten die Handlungsräume, sie bauen immer neue Bedrohungsszenarien auf. Jeder ist verdächtig, jeder wird beobachtet, Menschen werden getötet, einfach nur, weil sie getötet werden können.

Nachdem die Neugier geweckt ist, fällt die Spannungskurve aber rasant ab. Man ahnt weit vor dem Ende, dass die ganze Sache kein gutes Ende nehmen wird – und weiß sogar welches. Das ist dann alles ein bisschen einfach gestrickt. Aber: Ein Zug als eng begrenzter Handlungsraum – das hat was.

Jaume Collet-Serra holt in seiner Inszenierung ziemlich viel aus den klapprigen Wagen raus. Die entfesselte Kamera findet in der Enge immer neue Perspektiven und Spielplätze. Visuell jedenfalls ist "The Commuter" ein echter Hingucker, von der Eingangssequenz an, in der sich zehn Jahre Pendler-Langeweile zu einem herrlichen Dreiminüter verdichten.

Und nicht zuletzt darf sich Liam Neeson anständig prügeln, so wie es echte Männer tun. Statt modischem Martial-Arts-Quatsch mit hektischen Schnitten lässt ihn Collet-Serra zu ausgedehnten Faustkämpfen vor einer sehr geduldigen Kamera antreten. Man riecht den Schweiß förmlich, und das ist der Geruch eines handwerklich soliden Actionthrillers, der seine waghalsigen Story-Versprechen zwar nicht hält, aber in seiner beschränkten Geradlinigkeit wenigstens ehrlich ist.

Quelle: teleschau – der Mediendienst

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