Der erfolgreiche Architekt Vincent überrascht seinen Bruder Filip und seine alten Freunde Luc, Chris und Marnix mit einem ganz besonderen Geschenk: Jeder von ihnen erhält einen Schlüssel zu einem luxuriösen Loft, in dem sie ihre erotischen Fantasien ausleben können - ohne, dass ihre Ehefrauen Wind davon bekommen. Doch als Luc eines Morgens das Liebesnest betritt, findet er auf dem Bett die Leiche einer gefesselten Frau, deren Pulsadern aufgeschnitten sind. Da nur die fünf einen Schlüssel besitzen, muss einer von ihnen der Täter sein. Schon bald verdächtigen sich die fünf Männer gegenseitig, die furchtbare Tat begangen zu haben ...
Bereits mit seinem Thriller "Totgemacht - The Alzheimer Case" (2003) gelang dem aus dem belgischen Deurne stammenden Regisseur Erik Van Looy ein wahres Meisterwerk des Genres. Nach einem Buch des Allround-Talents Bart De Pauw, ein in Belgien bekannter Komiker, Schauspieler und Moderator, drehte Van Looy diesen vielschichtigen, visuell aufregenden wie ungeheuer spannenden Hochglanz-Thriller, der sich nicht hinter thematisch ähnlich gelagerten Hollywood-Produktionen wie "Die üblichen Verdächtigen" oder "The Game" verstecken muss. Nichts ist hier so wie es scheint, ständig werden falsche Fährten gelegt, die vielen Rückblenden tragen zunächst auch nicht dazu bei, den wahren Täter zu entlarven. Noch dazu bekommt die belgische Oberschicht ihr Fett weg, denn die fünf beruflich und gesellschaftlich erfolgreichen Protagonisten werden im schlechtesten Licht gezeichnet, sind allesamt unsympathisch, durch die Bank verlogen und auf Äußerlichkeiten bedacht. Prächtig gespielt und inszeniert, steuerte Kameramann Danny Elsen (("Gilles", "Windstärke 10 - Einsatz auf See") die gestylten Hochglanzbilder bei. Leider lief dieses Meisterwerk, das in Belgien innerhalb weniger Wochen zum erfolgreichsten einheimischen Film aller Zeiten avancierte, hierzulande nicht in den Kinos. 2010 drehte Antoinette Beumer übrigens ein niederländisches Remake und Van Looy bereitet ein US-Remake mit Patrick Wilson und James Marsden vor. Unbedingt ansehen!
Foto: ZDF/Sofie Silbermann