Neben Chris Hemsworth (Bild) hat Regisseur Drew Goddard diverse namhafte Stars versammelt: Jeff Bridges, Jon Hamm und Dakota Johnson geben sich die Ehre.
Im Thriller "Bad Times at the El Royale" treffen sieben Fremde in einem heruntergekommenen Hotel aufeinander ...

Bad Times at the El Royale

KINOSTART: 11.10.2018 • Thriller • USA (2018) • 140 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
Bad Times at the El Royale
Produktionsdatum
2018
Produktionsland
USA
Budget
32.000.000 USD
Einspielergebnis
31.882.724 USD
Laufzeit
140 Minuten
Regie

Filmkritik

Der Schein trügt
Von Christopher Diekhaus

In seinem zweiten Film als Regisseur lässt Drew Goddard eine Reihe zwielichtiger Gestalten in einem geheimnisvollen Hotel zusammentreffen.

Spätestens seit dem Meta-Horrorschocker "The Cabin in the Woods" gilt Regisseur und Drehbuchautor Drew Goddard, der auch diverse "Lost"-Folgen zu Papier brachte, als pfiffiger Spannungsexperte – weshalb nicht wenige Kinogänger "Bad Times at the El Royale", dem zweiten Spielfilm, den der US-Amerikaner inszenieren durfte, gebannt entgegenfieberten.

Die Ausgangslage seines neuesten Werks erinnert an James Mangolds Psychothriller "Identität", in dem ein abgelegenes Motel in einer stürmischen Nacht zum Schauplatz seltsamer Ereignisse wird. Auch bei Goddard steht eine in der Pampa – genauer auf der Grenze zwischen Kalifornien und Nevada – liegende Herberge im Mittelpunkt und hält für einige Figuren böse Überraschungen bereit.

Als der Priester Daniel Flynn (Jeff Bridges) und die Sängerin Darlene Sweet (Cynthia Erivo) das titelgebende Hotel durch Zufall zur selben Zeit erreichen, treffen sie dort auf den Staubsaugervertreter Laramie Seymour Sullivan (Jon Hamm), der bislang vergeblich auf einen Mitarbeiter gewartet hat. Irgendwann erscheint nicht nur der etwas fahrig wirkende Rezeptionist Miles (Lewis Pullman), sondern auch eine mysteriöse Fremde (Dakota Johnson), die beim Einchecken ihren Namen unterschlägt. Wie sich schon bald herausstellt, haben viele der Anwesenden keine reine Weste. Und noch dazu birgt das altehrwürdige, inzwischen aber angestaubte El Royale einige düstere Geheimnisse.

Das Grundkonzept mag der "Identität"-Prämisse ähneln, erweist sich allerdings als Spielfeld für eine eigenständige, höchst unterhaltsame Noir-Geschichte, die auch dank ihrer Retro-Optik und ihrer akustischen Untermalung einen starken Eindruck hinterlässt. Goddard siedelt seine zweite Spielfilmregiearbeit Ende der 1960er-Jahre an und bemüht sich sichtlich um die glaubwürdige Rekonstruktion der damaligen Zeit. Schon das Hotel und seine Inneneinrichtung lassen viel Liebe zum Detail erkennen, was gleichermaßen für die Auswahl der zum Teil sehr prominent platzierten Musikstücke gilt.

Ereignisse, die in der hier abgebildeten Periode für großes Aufsehen sorgten, werden geschickt in die Handlung integriert und dazu genutzt, ein schillerndes Panorama der Sehnsüchte, Laster und persönlichen Qualen zu entwerfen. Das in Kapitel unterteilte Drehbuch erforscht sukzessive die Hintergründe der Protagonisten, fordert in manchen Dialogszenen vom Zuschauer Geduld ein, hat aber auch diverse überraschende Wendungen und handfeste Nervenkitzel-Momente samt plötzlichen Gewalteruptionen zu bieten.

In einigen Passagen lässt sich zwar erahnen, wohin der Hase laufen könnte. Und manchmal wird es ein bisschen plakativ. Langeweile produziert das zuweilen auch komische Akzente setzende, spürbar von Quentin Tarantino Schaffen beeinflusste Kammerspiel jedoch zu keinem Zeitpunkt, da Goddard immer wieder mit gewitzten Ideen um die Ecke kommt und ein zuweilen bestens harmonierendes Ensemble in den Ring schickt. Amüsant und einfühlsam zugleich ist etwa der Auftritt von Knautschgesicht Jeff Bridges, der dem rätselhaften Priester eine ungeahnte Verletzlichkeit verleiht. Überzeugend in ihrer kühlen Präzision ist ferner Dakota Johnson, während Thor-Darsteller Chris Hemsworth gegen Ende sehr einprägsam seine bedrohliche Seite herauskehrt.

Überhaupt ist das große Finale ein Paradebeispiel dafür, wie man den Puls nach oben treibt und sein Publikum clever auf die Folter spannt. Selbst wenn "Bad Times at the El Royale" nicht auf einen knallig-verblüffenden Twist hinausläuft, sollte man vorab so wenig wie möglich über den raffiniert konstruierten Thriller in Erfahrung bringen. Lobend erwähnen muss man im Übrigen, dass Goddard den Mut besitzt, eines seiner Geheimnisse – Stichwort: Filmrolle – nicht abschließend aufzulösen. Kleine ausgestreute Hinweise heizen die Lust am Spekulieren allerdings kräftig an.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

Darsteller
Trat zu Beginn seiner Karriere als Surferboy in Erscheinung: Chris Hemsworth.
Chris Hemsworth
Lesermeinung
Cool, cooler, Jeff Bridges
Jeff Bridges
Lesermeinung
Später Erfolg dank "Mad Men": Jon Hamm.
Jon Hamm
Lesermeinung
Dakota Johnson ist seit ihrer Rolle in "Fifty Shades of Grey" eine gefragte Schauspielerin.
Dakota Johnson
Lesermeinung
Weitere Darsteller

Neu im kino

The Son
Drama • 2022
prisma-Redaktion
Trauzeugen
Komödie • 2023
prisma-Redaktion
A Haunting in Venice
Krimidrama • 2023
prisma-Redaktion
Dalíland
Drama • 2022
prisma-Redaktion
Feminism WTF
Dokumentarfilm • 2023
prisma-Redaktion
Enkel für Fortgeschrittene
Komödie • 2023
Doggy Style
Komödie • 2023
prisma-Redaktion
Sophia, der Tod & Ich
Komödie • 2023
prisma-Redaktion
The Equalizer 3
Actionfilm • 2023
prisma-Redaktion
Joy Ride – The Trip
Komödie • 2023
prisma-Redaktion
The Inspection
Drama • 2022
prisma-Redaktion
Jeanne du Barry – Die Favoritin des Königs
Historienfilm • 2023
prisma-Redaktion
Gran Turismo
Actionfilm • 2023
prisma-Redaktion
Hypnotic
Mysterythriller • 2023
Rehragout-Rendezvous
Krimikomödie • 2023
prisma-Redaktion
Gehen und Bleiben
Dokumentarfilm • 2023
prisma-Redaktion
Cillian Murphy ist die perfekte Besetzung für den theoretischen Physiker J. Robert Oppenheimer, der als "Vater der Atombombe" in die Geschichte einging.
Oppenheimer
Drama • 2023
prisma-Redaktion
Barbie (Margot Robbie) lebt ein perfektes Leben - bis sie eines Tages beginnt, über den Tod nachzudenken.
Barbie
Komödie • 2023
prisma-Redaktion
The Art of Love
Komödie • 2022
prisma-Redaktion
Rodeo
Drama • 2022
prisma-Redaktion
Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil 1
Actionfilm • 2023
prisma-Redaktion
Mein fabelhaftes Verbrechen
Komödie • 2023
prisma-Redaktion
Insidious: The Red Door
Horrorfilm • 2023
prisma-Redaktion
Love Again
Liebeskomödie • 2023
prisma-Redaktion
Get Up
Drama • 2023
prisma-Redaktion
Ruby taucht ab
Animationsfilm • 2023
prisma-Redaktion
Indiana Jones und das Rad des Schicksals
Abenteuerfilm • 2023
prisma-Redaktion
No Hard Feelings
Komödie • 2023
prisma-Redaktion
Bis ans Ende der Nacht
Thriller • 2023
prisma-Redaktion
Elemental
Animationsfilm • 2023
prisma-Redaktion

BELIEBTE STARS