Die Fee Maleficent (Angelina Jolie) zeigt ihre ganze Flügelpracht.
In "Maleficent: Mächte der Finsternis" stellt sich die durchtriebene Königin Ingrith zwischen die Fee Maleficent und ihre Patentochter Aurora.

Maleficent: Mächte der Finsternis

KINOSTART: 17.10.2019 • Fantasy • USA (2019) • 119 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
Maleficent: Mistress of Evil
Produktionsdatum
2019
Produktionsland
USA
Budget
185.000.000 USD
Einspielergebnis
491.730.089 USD
Laufzeit
119 Minuten

Filmkritik

Ärger in der Märchenwelt
Von Christopher Diekhaus

In "Maleficent: Mächte der Finsternis" kehrt Angelina Jolie wieder zurück in die Rolle der dunklen Fee. Große Schauwerte stehen dabei einer holprigen Geschichte gegenüber.

Der Disney-Zeichentrickfilm "Dornröschen" (1959) und dessen Märchenvorlage von Charles Perrault dienten 2014 als Inspirationsquelle für den Fantasy-Blockbuster "Maleficent - Die dunkle Fee". Der Film, der mit einer ausdrucksstarken Angelina Jolie in der Titelrolle punkten konnte, nahm einen interessanten Perspektivwechsel vor und erzählte die altbekannte Geschichte der schlafenden Prinzessin aus der Sichtweise ihrer Antagonistin.

Maleficent, so zeigte es das Fantasy-Spektakel, verwandelte sich durch menschlichen Verrat in eine böse Furie und belegte in ihrer Wut Königstochter Aurora (Elle Fanning) mit einem grausamen Fluch, den sie allerdings irgendwann bereute und am Ende durch einen Kuss rückgängig machen konnte.

Menschen- und Feenwelt waren in den letzten Szenen friedlich vereint – ein eigentlich gelungener Abschluss für ein visuell berauschendes Spektakel. Eine Fortsetzung drängte sich also keineswegs auf. Da das effektgeladene Abenteuer aber ein Vielfaches seiner Produktionskosten einspielte, brachten die Macher aus dem Hause Disney ein Sequel auf den Weg. Inszenieren durfte dieses nun der Norweger Joachim Rønning, der seine Popcornqualitäten bereits mit "Pirates of the Caribbean: Salazars Rache" (2017), dem fünften Kapitel der "Fluch der Karibik"-Reihe, demonstriert hatte.

Obwohl es Prinz Phillip im ersten Teil nicht gelungen war, die verfluchte Aurora mit einem Kuss wahrer Liebe aus ihrer Schlafstarre zu wecken, verbindet ihn nun eine romantische Beziehung mit der jungen Königstochter. Fünf Jahre nach den Geschehnissen von damals stellt der Edelmann, der dieses Mal nicht von Brenton Thwaites, sondern von Harris Dickinson ("Trust") verkörpert wird, seiner Geliebten die Frage aller Fragen.

Dass die beiden so schnell wie möglich heiraten wollen, schmeckt Auroras Patentante Maleficent ganz und gar nicht. Denn noch immer trägt sie in sich Zweifel an den Menschen. Das Abendessen bei Phillips Eltern Königin Ingrith (Michelle Pfeiffer) und König John (Robert Lindsay) endet, wenig verwunderlich, in einem Fiasko. Mit dem Ergebnis, dass statt einer Vereinigung der Feenwelt und des Königreichs Ulstead schon bald ein Krieg droht, bei dem Maleficent und Aurora auf unterschiedlichen Seiten stehen.

Erzählerisch unbefriedigend

Das Drehbuch der Fortsetzung, an dem neben Ursprungsautorin Linda Woolverton auch Micah Fitzerman-Blue und Noah Harpster beteiligt waren, macht sich für ein friedliches Miteinander stark und hat einige durchaus interessante Ideen zu bieten. Etwa eine im Geheimen lebende, ethnisch erfreulich durchmischte Gemeinschaft von frustrierten Feen, die sich in eine Höhle zurückgezogen hat. Durch die Einführung dieses Ortes wird Maleficents Herkunft thematisiert, wenn auch nur eher oberflächlich.

Ähnliches lässt sich für andere Aspekte der Handlung und für die Zeichnung der Figuren sagen. Die plötzlich hervorbrechende Wut von Maleficent nach Bekanntgabe der Heiratspläne wirkt im Wissen um das Ende des ersten Teils etwas behauptet. Ingrith, von Michelle Pfeiffer herrlich boshaft gespielt, entpuppt sich schon nach wenigen Augenblicken als weibliches Pendant zum machthungrigen König Stefan aus Teil eins; ihr böser Vernichtungsplan fußt auf eklatanten Zufällen. Und Aurora und Phillip bleiben die meiste Zeit blasse Stichwortgeber. Gerade in der zweiten Hälfte werden wichtige Erkenntnisse auf allzu bequeme Weise gewonnen. In der finalen Schlacht geht die emotionale Note schließlich manchmal komplett unter.

Inhaltlich fühlt sich "Maleficent: Mächte der Finsternis" seltsam zusammengeschustert an. Optisch liefern Regisseur Rønning und seine Mitstreiter jedoch überzeugende Arbeit ab. Schwindelerregende Kameraflüge führen den Betrachter durch die verschiedenen Welten; knuffige Fabelwesen sind kleine Hingucker; Kostüm- und Szenenbild fallen erneut opulent aus. Und vor allem die großen Panoramen laden dazu ein, den Blick schweifen zu lassen. Trotz der tollen Schauwerte entsteht aber nicht der Eindruck, dass es dieses mitunter sehr düstere Sequel wirklich gebraucht hätte. Die auf visueller Ebene beschworene Magie kommt in der Geschichte einfach zu selten zum Vorschein.

Quelle: teleschau – der Mediendienst

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