Seine Frau: tot. Viele Weggefährten: ermordet. Und auch von vermeintlichen Freunden wurde Robert McCall (Denzel Washington) nicht nur einmal bitter enttäuscht. Grund genug für den einstigen US-Marine und verdeckten Ermittler der CIA, seine von Leichen gepflasterte Vergangenheit endgültig hinter sich zu lassen. Mit "Regierungsarbeit" habe er einst sein Geld verdient, jetzt sei er aber im Ruhestand, berichtet er in seiner neuen Heimat in der italienischen Provinz. Ganz schön vage, aber ein Mann der großen Worte war McCall schon in den ersten beiden "Equalizer"-Filmen nicht.
"Durch diese Menschen fange ich an zu verstehen, was wahrer Frieden ist" – endlich fühlt sich die einst todbringende Ein-Mann-Armee angekommen und akzeptiert. Weil die Action-Filmreihe aber auch bei ihrem dritten Ableger nicht zum charaktergetriebenen Dramastück mutiert, vermiest die Mafia McCall schon bald seinen Altersfrieden. "Ich mag es hier, das nimmt mir keiner weg", schreckt der schlagkräftige Senior selbst vor Drohungen gegenüber Gangsterbösewichten nicht zurück. "Neun Sekunden gebe ich dir, um über dein Schicksal zu entscheiden."
Was folgt, sind bleihaltige Auseinandersetzungen und Action bis zum Abwinken. Ob Korkenzieher, Glasscherben oder Baumarktartikel – bislang zeigte sich McCall nicht wählerisch in der Auswahl von Mordwerkzeugen. Auch im neuen Action-Thriller, den erneut Regisseur Antoine Fuqua ("Training Day") verantwortet, müssen Alltagsgegenstände – zur Not auch italienischer Vino – herhalten. Eines ist sicher: Wer es mit dem einstigen Auftragskiller mit stechendem Blick zu tun bekommt, den erwarten unsägliche Schmerzen und oft genug der Tod.
Entsprechend brutal, blutig und actionreich fällt der Abschied des Actionhelden aus. "Robert McCall, der Held aus der Arbeiterklasse, muss irgendwann die ganze Sache hinter sich lassen", erklärte Fuqua jüngst im Interview mit "Empire": "Er hat seinen Soll erfüllt." Wobei: So ganz ausschließen will der Filmemacher eine Weiterführung des "Equalizer"-Kosmos noch nicht. Gegenüber "NME" spekulierte er über die Möglichkeit einer Origin-Story samt digital verjüngtem Denzel Washington.
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH