"Erinnerungskino" – das ist die perfekte Beschreibung für den Film "Vatersland", in dem die Regisseurin und Autorin Petra Seeger ihre eigene Vergangenheit als heranwachsendes Mädchen in einer von Männern dominierten Nachkriegsgesellschaft verarbeitet. "Mir war daran gelegen, einen Film zu drehen, der möglichst authentisch den Gefühlen, Erlebnissen und schmerzhaften Momenten meiner Kindheit Ausdruck verleiht", sagt Petra Seeger, die in den 60er-Jahren aufwuchs und sich zur Vorbereitung ihrer Erinnerung viele Familienfotos und 16mm-Filmaufnahmen aus dem Archiv ihres Vaters ansah.
So ähnlich geschieht es denn im Film auch: Die Filmemacherin, die hier Marie heißt und von Margarita Broich gespielt wird, arbeitet an einem neuen Drehbuch. Sie entdeckt eine Kiste mit Fotos und Filmen aus ihrer Kindheit und begibt sich damit auf eine emotionale Zeitreise in ihre eigene Vergangenheit. Der Film begleitet das Mädchen Marie auf ihrem Weg zur jungen Frau inmitten eines Jahrzehnts großer Veränderungen.
Mit Felizia Trube, Momo Beier und Stella Holzapfel verkörpern drei junge Darstellerinnen jene Marie in unterschiedlichen Altersstufen in der Rückblende. Früh erlebt sie ihr persönliches Trauma mit dem Tod der Mutter, der auch den vom Krieg gezeichneten Vater (Bernhard Schütz) prägt. "Vatersland" ist sicher ein feministischer Film, zugleich aber nicht ohne Humor und Charme.
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH