Jahrgang 1962, mal dunkelblond, mal schwarzhaarig, blauäugig, haftet dem charmanten TV- und Bühnendarsteller ein wenig das Etikett vom "notorisch sympatischen Blondschopf" an, wie "Die Zeit" einmal kritisierte. Den geistesgestörten Killer hinter der Kommissarsmaske in Peter Patzaks Erotik-Thriller "Sweet Little Sixteen" (1999) bringt er nicht rüber. Der versierte Bühnenschauspieler passt wohl besser in smartere Rollen an die Seite telegener Frauen wie in der TV-Komödie "Das Schloss meines Vaters" oder als (etwas einfältiger) Lover zwischen zwei Frauen im TV-Fünfteiler "Ein unmöglicher Mann" (2000).
Bis zu seinem TV-Debüt in "Walkman Blues" (1984) stellt sich Deutschmann als Bühnenschauspieler und Musiker (Gesang, Klavier, Cello, Gitarre, Schlagzeug) unter Beweis. An der Berliner Hochschule der Künste absolviert er von 1981 bis 1984 ein Schauspielstudium, 1997/98 sattelt er an der Drehbuchakademie der Deutschen Hochschule für Film und Fernsehen Berlin noch einmal drauf. Bereits während der Theaterausbildung kommt Deutschmann 1983 an der Berliner Schaubühne unter Peter Stein zu seinem ersten Engagement. Nach Berlin folgen 1985 sechs Jahre am Hamburger Thalia Theater, wo er mit Regisseuren wie Jürgen Flimm, Robert Wilson, Ruth Berghaus und Alexander Lang arbeitet. Für die Spielzeit 1992/93 ist er am Schauspielhaus Köln engagiert, im Schauspielhaus Zürich arbeitet er 1998 mit David Mouchtar-Samorai.
Parallel startet Deutschmann eine Karriere vor der Kamera, die sich bis auf wenige Ausnahmen auf TV-Produktionen konzentriert. Hier arbeitet er mit bekannten Regisseuren wie Thomas Mauch, Tom Toelle, Hans-Christoph Blumenberg, Jo Baier und immer wieder mit Peter Patzak zusammen: 1999 in dem TV-Thriller "Die Entführung" (mit Götz George, Birgit Doll, Muriel Baumeister und Leonard Lansink), in dem Abenteuer "Gefangen im Jemen" (u. a. mit Peter Maffay) und dem erwähnten Thriller "Sweet Little Sixteen".
Weitere Serien und TV-Filme: "Maria von den Sternen" (1989), "Clavigo" (1989), "Bismarck" (1990, als Kaiser Wilhelm II.), "Freunde fürs Leben" (1993), "Mein lieber Mann" (1994), "Rosamunde Pilcher - Sommer am Meer" (1995), "Cobra 11" (1995), "Rosa Roth - Lügen" (1995), "Der Mond scheint auch für Untermieter" (1995), "Zwei Brüder - Nervenkrieg" (1997), "Leben in Angst" (1997), "Rosamunde Pilcher - Heimkehr" (1998), "Tatort - Voll ins Herz" (1998), "Mörderisches Erbe - Tausch mit einer Toten" (1998), "Gefährliche Hochzeit" (1998), Jo Baiers "Der Laden" (1998), "Nicht ohne dich" (2001), "Rubikon", "Hannas Baby", "Der Aufstand", "Zwei Seiten der Liebe" (alle 2002), "Die Quittung" (2003), "Berlin - Eine Stadt sucht den Mörder", "Dornröschens leiser Tod" (alle 2003), "Tatort - Heimspiel", "In Sachen Kaminski", "Tatort - Eine ehrliche Haut" (alle 2004), "Endlich Urlaub!","Sternzeichen", "Blindes Vertrauen", "Das unreine Mal", "Heirate meine Frau", "Suche Mann für meine Frau" (alle 2005), "3 Engel auf der Chefetage", "Wenn du mich brauchst" (beide 2006), "Warten auf Angelina", "Ein Hausboot zum Verlieben" (beide 2008), "Tatort - Tödlicher Einsatz", "Liebe ist Verhandlungssache", "Donna Leon - Wie durch ein dunkles Glas", "Engel sucht Liebe" (alle 2009), "Rottmann schlägt zurück", "Schicksalsjahre" (beide 2010), "Die Minensucherin", "Polizeiruf 110 - Ein todsicherer Plan", "Ein starkes Team - Gnadenlos" (alle 2011), "Helden - Wenn dein Land dich braucht" (2013).
Weitere Kinofilme mit Heikko Deutschmann: "Zischke" (1986, Regie: Regie: M. Th. Krieger), "Maria von den Sternen" (1988, Regie: Th. Mauch), "Moving" (1990, Regie: L. Targownik), "Der demokratische Terrorist" (1991, Regie: Per Berglund), die Politsatire "Rotwang muss weg!" (1994, Regie: Hans Christian Blumenberg).