In Chinatown tobt der Bandenkrieg. Wer da als Cop seine Brötchen verdienen muss, hat's nicht leicht und muss sich arrangieren. Mit sturer Paragraphenreiterei ist hier nichts zu holen, das weiß auch der hochdekorierte Cop Nick Chen. Der ist denn auch gar nicht erfreut, als ihm von oben das unerfahrene Jüngelchen Danny Wallace zur Seite gestellt wird. Der neue Partner wirkt reichlich grün hinter den Ohren und erweist sich gleich bei der ersten Schießerei als Klotz am Bein. Und dann lässt Wallace in seinem Übereifer auch noch einen Undercover-Kollegen auffliegen. Die Lage spitzt sich zu, als Nick Chen wegen seiner Schmiergeldfreundlichkeit unter Beschuss der Korruptionsbehörde gerät. Wer kann noch wem trauen?
Obwohl der im Hongkong-Baller-Kino einschlägig bekannte Chow Yun-Fat die Hauptrolle spielt, ist "Corruptor" kein reiner Actionfilm. Zwar nimmt die Bleikonzentration in der Luft zeitweise gesundheitsschädliche Ausmaße an, doch es gibt auch lange Dialogpassagen, in denen die Freund- oder Feindschaft der beiden Haupt-Cops ausgelotet wird. Hier erweist sich James Foleys Film freilich als zu geschwätzig; mit 110 Minuten ist der Film deutlich zu lang. Pluspunkte sammelt er allerdings bei den überaus hart inszenierten Actionszenen, denen ein gewisses Bemühen um Realitätsnähe anzusehen ist. Bei einer wüsten Verfolgungsjagd kommen hier auch einmal unschuldige Passanten unter die Räder, wo sich sonst alles in letzter Sekunde mittels Hechtsprung retten kann. Auch die Schießereien sind kompromisslos brutal inszeniert.
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