Jurist Joachim Vernau ist ganz oben in der Berliner Gesellschaft angekommen, denn er steht kurz davor, in die wohlhabende und einflussreiche Familie der von Zernikows einzuheiraten. Noch dazu möchte ihn sein zukünftiger Schwiegervater Utz in dessen renommierte Kanzlei aufnehmen. Doch dann passiert das Unerwartete: Eine alte Frau steht eines Tages mit einem offiziellen Formular in russischer Sprache vor der Tür des Familienanwesens. Die Fremde will von Utz Zernikow eine Unterschrift. Vernau wimmelt sie ab, bittet aber seine alte Studienfreundin, die Anwältin Marie-Luise Hoffmann, das Schreiben zu übersetzen. Kurz darauf entdeckt er durch eine Zeitungsmeldung, dass die Unbekannte tot aus dem Landwehrkanal gezogen wurde. Die Umstände kommen Vernau merkwürdig vor. Ein tragischer Unfall? Als er weiter Nachforschungen anstellt, kommt er einem dunklen Kapitel in der Familiengeschichte der von Zernikows auf die Spur ...
Nach dem gleichnamigen, 2005 erschienenen Bestseller von Elisabeth Herrmann, der im gleichen Jahr als bester deutschsprachiger Krimi des Jahres ausgezeichnet wurde, inszenierte Carlo Rola diesen Thriller, in dem Jan Josef Liefers als Anwalt Joachim Vernau demonstriert, dass er nicht nur seine "Tatort"-Dauerrolle an der Seite von Axel Prahl gekonnt mit Leben zu füllen weiß. Zwar kommt Rolas Umsetzung nicht an die literarische Vorlage heran und wirkt zum Teil ein wenig überzogen, doch dies gleichen die guten Darsteller aus. Hermann schrieb nach dem Erfolg ihres Erstlings mit "Die siebte Stunde" (2007) und "Die letzte Instanz" (2009) zwei weitere Romane um den Juristen Vernau.
Foto: ZDF/Walter Wehner