Mit ihrer Mutter und ihrem Bruder kam die 16-jährige Valentina vor elf Jahren aus dem Kosovo nach Deutschland. Noch heute sind sie nur für jeweils drei Monate geduldet - Aufenthaltsgenehmigung Fehlanzeige, die drei leben in einem Flüchtlingslager am Münchner Stadtrand. Dort lernte sie die 17-jährige Uigurin Suli kennen, die vor neun Jahren mit ihrer Familie aus dem Nordwesten Chinas flüchtete. Sie wurden als politische Flüchtlinge anerkannt und leben inzwischen in einer kleinen Wohnung. Doch nur auf der Straße fühlen sich die beiden so unterschiedlichen Mädchen, die Freundinnen wurden, wohl. Hier spielen sie Fußball, ihre Mannschaft sind die "Harras-Ladies" und Valentina hat das Sagen...
Dokumentarfilmer Alexander Riedel hat die beiden jungen Mädchen ein Jahr lang mit der Kamera begleitet und liefert hier das Doppelporträt zweier Heranwachsender, die ihre Freundschaft und das Leben als Flüchtling in Deutschland verbindet. Während Valentina Llazicani selbstbewußt, recht aggressiv und zum Teil gewalttätig-anarchisch daherkommt, ist Suli Kurban eher die zurückhaltende und in sich gekehrte junge Dame - der ausgleichende Pol zu ihrer Freundin. Riedels Kameramann Martin Farkas hat dies in atmosphärisch dichten Bildern eingefangen, immer sehr nahe an den beiden Protagonistinnen.
Foto: Alexander Riedel