Masuren im Nordosten Polens gelegen ist wohl die bekannteste Landschaft des früheren Ostpreußens. Abseits der touristischen Gegenden begegnet der Reisende Menschen, die wie gestrandet erscheinen: Bauern, die in der vermeintlichen Idylle die kurzen Sommer nutzen,um dem kargen Boden Getreide abzuringen. Ukrainer, die nach dem Zweiten Weltkrieg zwangsumgesiedelt wurden, und die es nach Polens EU-Beitritt in die alte Heimat nach Osten zieht. Und Fischer, die einige der einst sprichwörtlich fischreichen 3000 Seen auch im Winter befischen. Bis heute blieb Masuren dünn besiedelt und zählt trotz des Tourismus zu den ärmsten Gegenden Europas.
Schon mit "Kurische Nehrung", "Dieses Jahr in Czernowitz" oder Pommerland" zeigte Dokumentarfilmer Volker Koepp längst vergessene Landschaften und Menschen mal melancholisch, mal ein wenig skurril. Das ist ihm auch mit "Schattenland" wieder gelungen, obwohl man sich natürlich schon fragt, wer für diesen Film ins Kino geht.
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