Naturschauspiele gratis, nur Geduld muss der Fotograf haben, manchmal nächtelang.
"Sternenjäger - Abenteuer Nachthimmel" bietet einen atemberaubenden Blick auf die Himmelskörper.

Sternenjäger - Abenteuer Nachthimmel

KINOSTART: 14.06.2018 • Dokumentarfilm • D (2018) • 90 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Produktionsdatum
2018
Produktionsland
D
Laufzeit
90 Minuten

Filmkritik

Experten für die Unendlichkeit
von Claudia Nitsche

Viele dürften nicht einmal wissen, dass es diesen Beruf gibt: Astrofotograf. Doch genau wie ein 20-Jähriger mit dem Spielen auf der Playstation tatsächlich ein Auskommen und sein Einkommen hat, so klappt das auch mit Nachtaufnahmen. Die Dokumentation "Sternenjäger – Abenteuer Nachthimmel" präsentiert die Arbeit von fünf Fotokünstlern, die nachts auf die Pirsch gehen und dabei ganz besondere Bilder einfangen.

Auf fünf Kontinenten arbeiten die Fotografen, liefern beeindruckende Bilder von oben und unten – denn nicht nur der Blick in den Himmel verheißt spannendes, auch die Landschaften sind von Anfang an magisch. Den meisten Menschen bleibt in der Zivilisation verborgen, was die Sternenjäger sehen. Denn Zivilisation bedeutet Helligkeit, welche die Himmelskörper verdeckt. Um den Kontrast wahrzunehmen, muss man weit weg von aller Besiedlung reisen, nach Kanada, Australien, Chile, Indonesien oder Norwegen.

Hier lassen sie sich mit viel Geduld erblicken, die Polarlichter, die Meteoritenschauer oder die Milchstraße. Rufus Beck mit seiner wunderbaren Erzählstimme nimmt den Zuschauer an die Hand. Man lässt sich wie ein Kind durch die Nacht führen, wenn die Erde stillsteht und sich am Firmament die tollsten Filme abspielen. Filme, die wir genau so schon vor Jahrtausenden hätten sehen können. Deswegen löst die Doku wohl dieses ganz heimelige Gefühl aus – auch ohne den Erzähler hätte das funktioniert. Doch dafür fehlte Konzeptionist Kawe Vakil dann wohl doch der Mut.

Einen Regisseur fürs Gesamte gibt es nicht, nur Verantwortliche für die einzelnen Erzählteile. Die eigentlichen Protagonisten sind die Kameramänner, die die Astrofotografen in Szene setzen. Wie beispielsweise den deutschen Bernd Pröschold, der sich einer speziellen Zeitraffertechnik bedient. Er bereist die Welt auf der Suche nach Gegenden mit geringer Lichtverschmutzung, um einen freien Blick zu haben. Es zieht ihn nach Norwegen und Schweden, auf der Jagd nach sagenumwobenen Lichtern. Doch genau die damit verbundenen Mythen und Legenden sowie die Gedanken der Fotografen trüben manchmal die Reinheit eines klaren Himmels. Zu verlockend war es, neben den Künstlern Aborigines, Inuit oder Ureinwohner Chiles zu Wort kommen zu lassen. Hier und da ist es vielleicht zu viel des Guten.

Der Film zeigt eine sehr stille Stille, verbunden mit der Erkenntnis, welche Krümel wir in diesem Universum sind. Auch wenn es "Sternenjäger" dem Publikum leicht macht und ihm schnelle Zeitraffer in 4K-Technik serviert, ist die Botschaft nicht ganz verschüttet: Der Blick in den Himmel ist ein Blick in die Geschichte, ist Demut und zur Ruhe Kommen. Die Experten für die Unendlichkeit wollen Bewusstsein schaffen, dafür legen sie sich in den dunklen Gegenden auf die Lauer, bei eisiger Kälte oder in der Wüste.

Schön, dass es auch bei Sternbildern manchmal auf die Zwischenräume ankommt. Schön auch die Entdeckung des Zwielichts, das bei all der Präzision eine hübsche Zäsur bildet. Einzig die Schattenjäger mit ihrer Suche nach einem guten Platz für die totale Sonnenfinsternis ergeben auf der Leinwand keinen großen Sinn. Das muss man wohl doch live erleben. Die anderen aus mehr als 50.000 Einzelbildern zusammengesetzten Aufnahmen verdienen eine große Leinwand.

Quelle: teleschau – der Mediendienst

Darsteller

Auch als Hörspiel-Sprecher schon längst eine feste Größe: Rufus Beck (hier bei der Einspielung des SWR Hörspiels "Ulysses").
Rufus Beck

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