Johannes Stein gehört zu jenen Leuten, die schon in jungen Jahren entdecken, dass Geldverdienen umso angenehmer ist, je weniger man dabei ins Schwitzen kommt. Unter seinen Bekannten gilt er als eine Art Finanzgenie, seitdem er ihnen mit Spekulationen an der Börse mehrfach zu Gewinnen verholfen hat. Stein genießt ihr volles Vertrauen. Als er der Familie Wimper eines Tages eine Transaktion vorschlägt, die ein prima Geschäft sei, ist die sehr interessiert. Schließlich hat Johannes Stein ja glänzende Sicherheiten zu bieten - lauter Goldbarren einer Schweizer Bank, hinterlegt in einem Frankfurter Tresor und anscheinend notariell beglaubigt. Wie sollen die Wimpers auch wissen, dass besagtes Gold von einem gewissen Günther Ackermann im Auftrag von Johannes Stein in einer dörflichen Werkstatt hergestellt worden ist, aus viel Blei, etwas Kupfersulfat und sehr wenig Gold ...
"Frankfurter Gold" war der erste vom Hessischen Rundfunk für die erfolgreiche ARD-Reihe produzierte "Tatort". Als Kriminalkommissar Konrad ist Klaus Höhne (1927-2006) zu sehen, der diese Rolle insgesamt achtmal verkörperte. Eberhard Fechner inszenierte hier ein Geschichte, die zeigt, wie weit die Geldgier gehen kann, und die auch heute nichts an ihrer Gültigkeit verloren hat. Ein Wiedersehen gibt es hier übrigens mit den beiden unvergessenen Charakterdarstellern Hans Christian Blech und Günter Strack.
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