In den frühen Sechzigerjahren macht sich in Deutschland bereits Unmut breit. So begehrt etwa auch Bernward Vesper auf. Der Sohn des NS-Schriftstellers Will Vesper verleiht seiner Wut über den Vater Ausdruck, indem er die Wahrheit via wild auf Schreibmaschine runter getippten Sätzen der erstarrten Gesellschaft entgegen schleudern will. Als er die Pastorentochter Gudrun Ensslin kennen lernt, beginnt eine ungewöhnliche, weil extreme Liebesgeschichte. Während Jahre später Bernward im Drogensumpf zu versinken droht, geht Gudrun in den bewaffneten Untergrund ...
Der Versuch, die Frühgeschichte der Roten Armee Fraktion zu erzählen, scheitert daran, dass hier das Thema allzu sehr dramatisiert wurde. Die Fakten stimmen zwar, doch die dramatische Form nicht. Es reicht nicht, die Darsteller möglichst oft nackt durchs Bild zu scheuchen. Verdichtung der Charaktere sieht anders aus. Hier sind Dokumentarfilmer Andres Veiel ("Black Box BRD") bei seinem Spielfilm-Debüt leider die Pferde durchgegangen. Zudem tragen hier die Schauspieler furchtbar dick auf. Schade!
Foto: Senator