New York, Ende der Siebzigerjahre: Irving Rosenfeld verdient sein Geld offiziell mit einer Waschsalon-Kette, doch daneben betreibt er eine Reihe windiger Geschäfte. So verkauft er etwa Gemäldefälschungen und vermittelt gegen horrende Gebühren faule Kredite. Daran mit ihrem Charme nicht ganz schuldlos: seine Freundin Sydney Prosser, die sich gerne als adlige Engländerin ausgibt. Als der ambitionierte FBI-Agent Richie DiMaso die üblen Machenschaften des Paares aufdeckt, will er sie dazu benutzen, dickere Fische zu fangen. So sollen sie etwa den Lokalpolitiker Carmine Polito dazu bringen, Bestechungsgelder zu kassieren. Doch allen Beteiligten wächst die Sache über den Kopf, zumal sich bald auch noch die Mafia einmischt ...
Auch wenn der einstige Independent-Regisseur David O. Russell ("Flirting With Disaster - Ein Unheil kommt selten allein") über Gebühr für seine Werke gelobt wird; ein guter Filmemacher ist er nicht. Allzu fahrig, verwuselt und verwackelt kommen seine Geschichten daher. Schon sein bestes Werk ("The Fighter") litt unter dem nicht erkennbaren Regiestil. Das wurde in der Folgezeit leider nicht besser. Dennoch hagelte es etwa für die Komödie "Silver Linings" Preise en masse. Auch diesmal liefert er wieder ein Werk, dass die Geister spaltet. Zugegeben: Ausstattung und Darsteller sind toll und die Geschichte (als Vorbild diente der echte "Abscam"-Politskandal) ist eigentlich hochspannend. Doch die Inszenierung wirkt einmal mehr uninspiriert. Starke Momente werden durch rapide Schnitte kurzerhand verlassen und langweilige Szenen noch stärker ausgewalzt. Das strapaziert auf Dauer die Nerven des geübten Betrachtern extrem, zumal nie wirklich klar wird, ob es sich um ein ernstes Drama oder eine Komödie handeln soll. 2014 reichte es für zehn Oscar-Nominierungen, Golden Globes gab's als bester Film (Komödie/Musical), beste Darstellerin in einer Komödie/Musical (Amy Adams) beste Nebendarstellerin (Jennifer Lawrence).
Foto: Tobis