Als sich Roméo und Juliette in einer Disco erstmals sehen, ist es Liebe auf den ersten Blick und ein Glücksrausch nimmt seinen Lauf. Auch als Monate später ihr Sohn Adam geboren wird, sind beide guter Dinge. Doch das Kind ist schwierig, schreit viel und im Hort stellt man fest, dass Vieles nicht stimmt. Für Roméo und Juliette folgt eine quälende Zeit der Ungewissheit auf Krankenhausfluren, geprägt von der Angst um das Leben Adams ...
Was für den einen schwungvoll inszeniert ist, nervt den anderen gewaltig. Der Musikeinsatz ist ebenso fragwürdig wie der Schnitt. Starke Szenen werden dann verlassen, wenn sich gerade eine enorme Spannung aufbaut, dafür bleibt die Kamera gnadenlos bei den langweiligsten Momenten auf den Protagonisten. Auch wenn das Werk auf autobiografischen Erlebnissen beruht (die Regisseurin Valérie Donzelli spielt sich hier ebenso selbst wie ihr Sohn und ihr ehemaliger Lebensgefährte Jérémie Elkaïm), hätte eine deutlichere Dramaturgie gut getan. So tauchen oft Figuren auf, von denen keiner weiß, in welcher Beziehung sie überhaupt zum Paar stehen. Auch schauspielerisch ist das Ganze eher grenzwertig, auch wenn einige Momente in ihrer Intensität durchaus berühren.
Foto: Prokino