Während der Swinging Sixties absolviert Stephen Hawking sein Studium an der renommierten Cambridge University. Dort erweist sich der junge Mann schnell als naturwissenschaftliches Genie.
Als er die charmante Sprachenstudentin Jane Wilde kennen lernt, ist es um den angehenden Physiker geschehen. Doch neben der Liebe beschäftigt er sich weiterhin mit Begeisterung dem physikalischen wie philosophischen Phänomen der Zeit und dem Ursprung des Universums.
Heirat und drei Kinder
Sein Enthusiasmus und seine Lebensfreude erfährt einen harten Gegenschlag als man bei dem 21-Jährigen die degenerative Nervenkrankheit ALS diagnostiziert. Obwohl ihm die Ärzte maximal nur noch zwei Jahre zu leben geben, entschließt sich Hawking trotz des niederschmetternden Befunds dazu, Jane zu heiraten und sogar Kinder zu zeugen.
Mit Janes Liebe und seiner unglaublichen Willenskraft setzt sich Hawking nicht nur gegen die immer stärker werdenden körperlichen Einschränkungen durch, sondern trotzt auch den medizinischen Prognosen - er wird ebenso fürsorglicher Familienvater wie bahnbrechender Wissenschaftler ...
Eher Privatleben als Wissenschaft
Wie bei vielen sogenannten Biopics werden auch in diesem Porträt des ungewöhnlichen Zeitgenossen Stephen Hawking - sein populärwissenschaftliches Werk "Eine kurze Geschichte der Zeit" wurde zum Bestseller - viele biografische Eckdaten kurz abgehackt, um sich dann weniger auf die wissenschaftlichen Forschungen und phänomenalen Theorien des Mannes als auf dessen offenbar äußerst schwieriges Privatleben zu stürzen.
Das wundert jedoch nicht, wenn man weiß, dass sich der Schriftsteller Anthony McCarten ("Superhero", "Englischer Harem") bei seinem Drehbuch an den Memoiren von Hawkings Frau Jane orientiert hat. Dass Regisseur James Marsh (Oscar für "Man On Wire") vom Dokumentarfilm kommt, merkt man vor allem an der Detailverliebtheit der Produktion.
Starker Hauptdarsteller
Auch wenn dieses Werk nicht die Intensität der TV-Biografie "Hawking - Die Suche nach dem Anfang der Zeit" von 2004 erreicht, steht Hauptdarsteller Eddie Redmayne der Leistung von Benedict Cumberbatch als Stephen Hawking kaum nach.
Wer es etwas schmalziger und triefender mag und nicht unbedingt an der Wissenschaft, sondern eher am Menschen interessiert ist, der ist bei diesem durchaus gelungenen Zeitbild und unterhaltsamen Porträt trotz konventioneller Erzählstruktur gut aufgehoben.