Deutschland 1945: Die Kinder Tamar, Josef, Bracha und Wolfgang haben die Verfolgung und die Lager überlebt. Wo ihre Eltern sind, wissen sie nicht. Im ehemaligen KZ Bergen-Belsen wohnen sie nun neben englischen Soldaten und gebrochenen ehemaligen Insassen. Später finden sie in der Villa der jüdischen Familie Warburg in Hamburg-Blankenese Unterschlupf. Doch der Antisemitismus im Nachkriegsdeutschland holt Kinder und Erzieher mit öffentlichen Anfeindungen und Missachtungen ein. Die Kinder warten ungeduldig auf die große Reise in die neue Heimat Palästina. Doch dies scheint unmöglich, denn die britischen Alliierten stellen sich ihnen in den Weg ...
Dokudrama-Spezialist Raymond Ley ("Die Nacht der großen Flut", "Eichmanns Ende") drehte diese erschütternde Geschichte nach wahren Ereignissen. Denn tatsächlich existierte auf dem Gelände der Familie Warburg am Kösterberg in Blankenese von 1946 bis 1948 das "Warburg Childrens Health Home". Initiator war Eric Warburg, der 1938 mit seiner Familie vor den Nazis geflohen war und 1945 zurückkehrte, um auf dem Familienbesitz überlebende Kinder aus Konzentrationslagern unterzubringen, zu betreuen und damit auf die Ausreise nach Palästina vorzubereiten. Ley hat diese Geschichte in einem Mix aus Spielszenen und Zeitzeugen-Interviews in Szene gesetzt und zeigt, dass auch nach dem Ende des Krieges in Deutschland latenter Antisemitismus noch an der Tagesordnung war.
Foto: NDR/Marion von der Mehden