Die Kinder von Bulldogs Bank

KINOSTART: 01.01.1970 • Dokumentarfilm • Deutschland (1999)
Lesermeinung
Produktionsdatum
1999
Produktionsland
Deutschland
Berl, Jack und Joanna sind gerade drei Jahre alt, als sie mit dem Flugzeug in England landen. In dem Landhaus Bulldogs Bank in der Nähe von London beginnt für sie ein neues Leben. Berl, Jack und Joanna sind jüdische Waisenkinder, die das Konzentrationslager in Theresienstadt überlebt haben. Ohne Wissen über ihre Geschichte und ohne bewusstes Verstehen beginnt ihr Leben in Bulldogs Bank. Ein neuer Ort in einem fremden Land mit fremder Sprache. Das einzig Vertraute ist zunächst die kleine Gruppe von anderen Waisenkindern, mit denen sie zusammen leben. Als sie fünf Jahre alt sind, werden sie von jüdischen Ehepaaren adoptiert. Berl, Jack und Joanna wissen nicht, wer sie sind, woher sie kommen. Doch sie tragen das vage Gefühl einer anderen Vorgeschichte in sich. Dieses Vorher ist nicht fassbar, es existieren keine Bilder und keine Worte dafür. Und das Nachher haben sie selbst geschaffen. Sie sind Außenseiter. Eine schmerzliche Situation, die aber auch die Chance birgt, Freiraum zu entwickeln und die Dinge mit einer gewissen Distanz zu betrachten. Jeder von ihnen beginnt in unterschiedlichen Lebensphasen nach den Spuren seiner Existenz zu suchen. Alle drei verspüren den Wunsch, sich selbst zu vervollständigen, die Lücken zu füllen. Dabei stoßen sie an die Grenzen ihrer psychischen Kraft und an die Grenzen des Erinnerbaren. Der Film folgt der Geschichte dieser drei heute 58-jährigen Menschen. Er erzählt behutsam von Kleinkindern, die das Gräuel eines Konzentrationslagers überlebt haben und die sich in ihrem Erwachsenenleben immer "irgendwie dazwischen bewegen". Ein Leben, hinter dessen Fassade sich ein Verlust versteckt, der kaum zu begreifen ist. Beatrix Schwehms Film wurde mit dem Prädikat "besonders wertvoll" ausgezeichnet.

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