Anja ist Polizistin (Nina Kunzendorf, Foto) in einer bayerischen Gemeinde. Nach der Trennung von ihrem Ehemann Franz bemüht sie sich um ein geregeltes Leben in der neuen Situation. Viele Nachtdienste, die 13-jährige pubertierende Tochter Laura und ein angespanntes Verhältnis zu ihrer eigenen Mutter hinterlassen allerdings erste Spuren in diesem neuen Leben. Besonders im Umgang mit ihrem dreijährigen Sohn Tom fehlt es Anja an Herzlichkeit. Eines Nachts wird sie mit ihrem Kollegen Anton Kirmayer zu einer Familie gerufen. Die Nachbarin behauptet, dass Max, das kleine Kind der Familie Anik, für Stunden in der Kälte im Garten stehen musste. Anja wagt im entscheidenden Moment nicht nachzuschauen, ob Max Spuren körperlicher Misshandlungen zeigt. Einige Tage später verschwindet der Junge ...
Regie-Routinier Rainer Kaufmann ("Ein starker Abgang", "Ellas Geheimnis") siedelte diese intensiv gespielte und packend erzählte Geschichte zwischen Kriminalfilm und Familiendrama an. Die Vorlage lieferte einmal mehr Drehbuchautorin Ariela Bogenberger, die für Kaufmann schon das Script zu "Marias letzte Reise" (ebenfalls mit Kunzendorf) geschrieben hatte und später mit ihrer Vorlage zu der Tragikomödie "Späte Aussicht" überzeugte. Ariela Bogenberger ist die Tochter von Schauspielerin Veronika Fitz, die hier in der Rolle von Anjas Mutter zu sehen ist. Cousin Michael Fitz spielt Anjas Ex-Mann Franz. Nina Kunzendorf wurde für ihre exzellente Interpretation der zerrissenen Mutter und Kommissarin 2011 mit dem Deutschen Fernsehpreis als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet.
Foto: BR/Erika Hauri