Einmal mehr beschäftigt sich Filmemacher Michael Moore mit seinem Lieblingsthema: die Auswirkungen des Verhaltens von Großunternehmen auf das Leben der Menschen in den USA ...
Was vor 20 Jahren mit "Roger and Me" begann, führt Michael Moore auch in "Kapitalismus - Eine Liebesgeschichte" fort. Zunächst als Ab- und Schmähgesang auf seinen Lieblingsgegner Ex-Präsident George W. Bush geplant, wurde der Filmemacher im Oktober 2009 von der einsetzenden Weltwirtschaftskrise überrascht. Spontan änderte Moore sein Konzept und verarbeitete die Auswirkungen der Krise (allerdings nur in den USA) in seinem Werk. Sicher ist das unterhaltend, wie Moore zum Teil recht zusammenhanglos absurde Geschichten aus dem Hut zaubert, mit viel Witz und Polemik präsentiert, Betroffene zu Wort kommen lässt und Verantwortliche traktiert. Allerdings erreicht er nicht mehr die Qualität früherer Werke wie "Der große Macher" oder dem Oscar-Gewinner "Bowling for Columbine", zumal schon "Fahrenheit 9/11" und "Sicko" erste Abnutzungserscheinungen zeigten. Moores Vorgehensweise ist inzwischen einfach zu vorhersehbar geworden, seine Feindbilder sind klar definiert und wirklich Neues gibt es kaum zu sehen. Und als Kapitalismus-Gegner geht der dickbäuchige Regisseur und Selbstdarsteller, der mit seinen Filmen Millionen scheffelte, auch nicht mehr durch.
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