Dresden, 1933: Das Straßenbild der Stadt wird zunehmend bestimmt von Boykott-Aufrufen gegen jüdische Geschäfte. Dennoch verfolgen Victor und Eva Klemperer hartnäckig ihren Traum vom Haus im Grünen und lassen sich davon auch nicht abbringen, als Victor Klemperer zunehmend Repressalien an der Hochschule ausgesetzt wird. Außerdem wird der für den Hausbau dringend benötigte Kredit nicht bewilligt. In der Not helfen Freunde. Ellen und Heinrich Feller bieten den Klemperers ein privates Darlehen. An ihrem Hochzeitstag wird ihnen die Summe überreicht. In die Freude mischt sich jedoch Trauer: Harry und Agnes Dember, enge Freunde von Fellers und Klemperers, werden Deutschland verlassen. Victor Klemperer jedoch denkt nicht daran zu emigrieren. Er baut das Häuschen fertig und macht sogar den Führerschein. Er kauft ein Auto und erfreut sich, trotz der Allgegenwart der Nazis, seiner neuen Mobilität. Sonja, eine junge Frau mit feuerrotem Haar, wird Dienstmädchen bei den Klemperers. Aber all dies täuscht nicht darüber hinweg, dass es einsam wird um Victor und Eva, denn weitere jüdische Familien aus ihrem Bekanntenkreis verlassen Deutschland ...
Die Tagebücher des Romanisten Victor Klemperer (1881-1960) über die Zeit des "Dritten Reiches" sind mit ihrem psychologischen Scharfblick und der sprachlichen Meisterschaft ein einzigartiges Zeugnis über den Alltag im NS-Staat und die Praxis der Judenverfolgung. Sie sind ein Protokoll über die sich fast täglich verschärfende Situation der deutschen Juden, über die Vielzahl der Einschränkungen, Drangsalierungen, Bedrohungen, Demütigungen durch das Regime. Publizisten und Wissenschaftler sind sich darin einig, dass an diesen Tagebüchern nicht vorbeikommt, wer in Zukunft über diese Zeit forschen will. Die Regisseure Kai Wessel und Andreas Kleinert drehten diese zwölfteilige Chronik nach seinen Tagebüchern mit dem überzeugenden Hauptdarsteller-Duo Matthias Habich und Dagmar Manzel, die für ihre Rolle mit dem Deutschen Fernsehpreis als beste Darstellerin in einer Serienrolle ausgezeichnet wurde.
Klemperers Tagebücher im Fernsehen - prisma war beim Dreh vor Ort
Foto: ARD