Zurückgezogen in einer Höhle im Himalaya hat Sadhu Suraj Baba alles Materielle und Weltliche hinter sich gelassen. Nun kehrt er nach acht Jahren der Einsamkeit und Meditation zurück in die Zivilisation. Auf dem hinduistischen Kumbh-Mela-Fest, das nur alle zwölf Jahre veranstaltet wird und an dem mehr als 70 Millionen Pilger teilnehmen, will er sich den anderen Sadhus anschließen. Doch das Ablegen des Askesegelübdes soll nicht die letzte Prüfung des offenherzigen Weisen sein ...
Der Franzose Gaël Métroz führte gleichzeitig Regie und Kamera, außerdem verfasste er auch das Buch zu dem indisch-schweizerischen Dokumentarfilm. Doch wer zu sehr mit seinem Thema verbandelt ist, verliert oftmals den Blick für das Wesentliche. Dies gilt leider auch hier. Filmemacher Métroz versuchte, das Wesen und seines Protagonisten Suraj Baba herauszuarbeiten, was ihm aber nur mäßig gelingt. Auch wer den roten Faden in dem inszenierten Dreiakter finden will, muss tief graben. So entlässt Métroz den Zuschauer mit einer fahrigen Darstellung des porträtierten Suraj Baba, der indischen Gesellschaft und des Glaubens der Sadhus aus dem Kino. Wesentliche Fragen (etwa: Wie hat sich der Sadhu acht Jahre lang in der Höhle ernährt?) lässt der Regisseur zudem außen vor.
Foto: Arsenal