Luke Skywalker (Mark Hamill) suchte einst Zuflucht auf dem Planeten Ahch-To. Nach Jahren im Exil beginnt nun ein neuer Abschnitt für ihn.
Sicher mehr als nur ein klassischer Brückenfilm. Am 14. Dezember startet "Star Wars: Die letzten Jedi" in den Kinos.

Star Wars: Die letzten Jedi

KINOSTART: 14.12.2017 • Sciencefiction • USA (2017) • 150 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
Star Wars: The Last Jedi
Produktionsdatum
2017
Produktionsland
USA
Budget
200.000.000 USD
Einspielergebnis
1.325.937.250 USD
Laufzeit
150 Minuten
Überraschungen im Universum!
Von Kai-Oliver Derks

150 Minuten echtes "Star Wars", und am Ende werden die meisten Fans der Reihe zwiegespalten sein. Ohne Frage bietet der achte und längste Film der Reihe eine Vielzahl herausragender Momente, die sowohl inhaltlich als auch stilistisch in Erinnerung bleiben. Das ist, sieht man von wenigen etwas langatmigen Passagen im Mittelteil ab, natürlich feines Sci-Fi-Entertainment, das geschickt mit den Erwartungen der Fans spielt. Doch obwohl "Die letzten Jedi" einige der im Vorfeld häufig gestellten Kernfragen tatsächlich beantwortet, hinterlässt der Film auch eine gewisse Leere. Er reduziert "Star Wars" auf die wichtigsten handelnden Personen, rückt aber die großen, fast schon philosophischen Fragen, die diese Welt seit jeher umgaben, ein Stück weit in den Hintergrund.

Wird Luke Skywalker (Mark Hamill) tatsächlich Rey (Daisy Ridley) ausbilden? Wird Rey zur dunklen Seite der Macht wechseln? Oder Kylo Ren (Adam Driver) zu den Rebellen überlaufen? Wer sind eigentlich Reys Eltern? Wird sich Luke zu einem Comeback im ewigen Duell Gut gegen Böse überreden lassen? Und was wird aus Leia Organa, nachdem die Darstellerin Carrie Fisher ja überraschend verstorben ist? Ja, auf alle diese Fragen gibt es – mehr oder minder – eine Antwort.

"Die letzten Jedi" arbeitet sich förmlich ab an diesen Themen und verbringt viel Zeit mit ihnen. Die Macher rund um Autor und Regisseur Rian Johnson haben ihr Versprechen eingehalten, hier keinen bloßen Brückenfilm vorzulegen, wie man ihn aus Kinotrilogien üblicherweise kennt. Indes: Beim großen Ganzen geht kaum was voran. Der finale Kampf von Erster Ordnung und Rebellion ist verschoben auf Teil IX, der 2019 in die Kinos kommt.

Ein zauberhaft verspielter Ort

Am Anfang steht, so wie es sich gehört, eine gigantische Raumschlacht. Hier schöpft Disney die Möglichkeiten der Technik wieder einmal aus. "Star Wars VIII" ist das erwartete visuelle und akustische Erlebnis. Und das nicht nur bei den Gefechten. Finn (John Boyega) und seine neue Gefährtin Rose (Kelly Marie Tran), eine Technikerin bei den Rebellen, verschlägt es bei einer Undercover-Mission irgendwann in die Casino-Stadt Canto Bight auf dem Planeten Cantonica. Auch wenn dieser Ausflug für den großen Fortgang der Handlung nicht wirklich bedeutend ist – hier haben die Macher wieder einmal einen zauberhaft verspielten Ort erschaffen, in dem allerlei Kreaturen auf wundersame Weise aufeinandertreffen. Für Momente wie diesen wurde und wird "Star Wars" geliebt.

Überhaupt: Die Kreativität in der Gestaltung der Schauplätze gehört zu den großen Stärken dieses Films. Ob im Kleinen wie beim Thronsaal von Snoke (Andy Serkis), dem Obersten Anführer der Ersten Ordnung, oder im Großen wie bei einer der Schlachten auf dem Planeten Crait, auf dem die Rebellen schließlich ihre Basis haben – der Film erschafft fraglos Bilder, die im Gedächtnis bleiben. Manche von knallbunter Opulenz, andere von erstaunlicher Schlichtheit.

Gerade in der ersten Hälfte des Abenteuers steht dabei immer wieder der Planet Ahch-To im Mittelpunkt, auf den sich Luke Skywalker (Mark Hamill) zurückgezogen hat. Rey hatte ihn dort zum Ende des letzten Films aufgespürt, was ihn – die "Legende" – erwartungsgemäß zunächst wenig erfreut. Skywalker hatte einst Ben Solo hier zum Jedi ausbilden wollen. Doch dann erkannte er die dunkle Seite in seinem Schützling. Es endete in einer Katastrophe, und aus Ben Solo wurde Kylo Ren. Adam Driver verleiht dieser Schlüsselrolle, vor allem nach einem einschneidenden Erlebnis in der zweiten Hälfte des Films, deutlich mehr Strahlkraft als noch im ersten Film. Aus einem wütenden Teenager wird in "Die letzten Jedi" nun endlich ein erwachsener Streiter.

Niedliche Seevögel als Merchandising-Produkt

Auf Ahch-To tauchen sie denn auch zum ersten Mal auf: die Porgs. Die niedlichen Seevögel hat Disney als Merchandising-Produkt etabliert. Fans sei jedoch an dieser Stelle die Sorge genommen: Wirklich wichtig sind sie nicht, sieht man davon ab, dass sie in einer charmant-humorvollen Szene Chewbaccas Herz berühren. Übrigens: Der Wookiee spielt in diesem Film wie auch die meisten weiteren bekannten Nebenfiguren der klassischen Trilogie leider nur eine Nebenrolle. Weder ihm noch C-3PO oder R2-D2 gibt das Drehbuch nennenswerten Raum.

Was überraschenderweise auch für viele der anderen im Vorgängerfilm akribisch eingeführten neuen Nebenfiguren gilt: Ob nun der Pilot Poe Cameron (Oscar Isaac) oder der Ex-Sturmtruppler Finn (John Boyega) auf der einen Seite oder Captain Phasma (Gwendoline Christie) und General Armitage Hux (Domnhall Gleeson) auf der anderen – sie alle befüllen streng genommen nur marginale Nebenstränge der Handlung.

Ein echter Gewinn ist Laura Dern, die als Vizeadmiralin Amilyn Holdo vorübergehend das Zepter bei den Rebellen führt und ihrer kurzen Rolle viel Charisma verleiht. Was auch für Benicio Del Toro gilt: Er spielt einen Kerl namens "DJ", einen zwielichtigen und "Star Wars"-untypischen Charakter, der zwischen den Fronten von Gut und Böse agiert. Mit ihm entwickelt die Story eine bisher selten verwendete Tonalität im "Star Wars"-Universum: Der DJ nimmt, fern jeder idealistischen Grundhaltung, Wünsche entgegen - egal vom wem. Es gibt sie also - jene, denen am Ende egal ist, ob Gut oder Böse siegt, sofern sie nur ihren persönlichen Vorteil daraus ziehen.

Die Grundkonstellation ist geblieben, und doch hat "Star Wars VIII" am Ende manches verändert in diesem großen Universum, das stets den gleichen Regeln folgte, die nun ein Stück weit aufgebrochen wurden. Dennoch bestätigt Disney mit diesem Film den bisherigen Eindruck: Die gigantische Medienschmiede geht weiterhin sorgsam und klug mit dieser Welt um, die für viele Fans weit mehr ist als nur ein bloßes Kinoerlebnis. Reminiszenzen an die alten Episoden IV bis VI, die die Saat für den Mythos legten, gibt es weiterhin, doch Schritt für Schritt werden die alten Helden durch neue ersetzt. Erhalten bleibt dabei das ungeheure Tempo, die Actionszenen reihen sich atemlos vor einer brillanten Soundkulisse aneinander. Ein bisschen übertrieben hat man es diesmal, jedenfalls in der ersten Hälfte des Films, mit dem "Star Wars"-typischen Humor, der manchmal sogar ins Klamaukige driftet.

Welche Position "Die letzten Jedi" am Ende tatsächlich im dann neunteiligen "Star Wars"-Universum einnimmt, wird sich erst völlig offenbaren, wenn alle drei neuen Teile im Kino gelaufen sind und sich zu einem großen Ganzen gefügt haben. Im Dezember 2019 startet der vorerst letzte Film. Regie führt dann, wie schon im ersten Abenteuer, wieder J.J. Abrams, der Colin Trevorrow ersetzte. Bereits im Mai 2018 startet "Solo: A Star Wars Story", der von den Erlebnissen des jungen Han Solo (Alden Ehrenreich) erzählt. Ron Howard sitzt hier auf dem Regiestuhl.

Quelle: teleschau – der Mediendienst

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