Im weißen Rössl - Wehe du singst!

KINOSTART: 07.11.2013 • Komödie • Deutschland (2013) • 97 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
Im Weissen Rössl - Wehe, du singst!
Produktionsdatum
2013
Produktionsland
Deutschland
Laufzeit
97 Minuten

Weil Ottilie gerade von ihrem Freund verlassen wurde, schlägt ihr der Vater vor, mit ihm Berlin zu verlassen und erst einmal einen Kurzurlaub im romantisch-verträumten Hotel "Im Weißen Rössl" am Wolfgangsee zu verbringen. Eher missmutig nimmt Ottilie das Angebot an und kommt in eine heile Welt, an der offenbar jede neuzeitliche Innovation vorbeigegangen zu sein scheint. Zunächst von der aufgesetzten Höflichkeit, dem Dauergutgelauntsein sowohl aller Gäste als auch des Personals ziemlich angenervt - zumal man der Permanentwonne auch noch in fröhlichen Gesangsnummern frönt -, erkennt Ottilie den Reiz der heilen Welt erst, als der stattliche Landarzt Dr. Siedler heftig um sie buhlt. Doch das Urlaubsidyll ist bedroht, weil der dauergrinsende Sigismund Sülzheimer die holde Hotelanlage zwecks Vergnügungspark abreißen lassen will ...

Zugegeben: die Macher dieser bunt-grellen Mischung aus Heimatfilm, Melodram, Satire und Singspiel konnten sich zwar nicht recht entscheiden, aber die schrägen Bilder (inklusive Bollywood-Anklänge) und die enthusiastischen Auftritte der Schauspieler (allen voran Gregor Bloeb als schmalziger Sigismund) verleiten immer wieder zu lautem Lachen. Relativ lose orientierte man sich an Ralph Benatzkys gleichnamiger Operette, die nach der Uraufführung 1930 sogar den Broadway eroberte, von den Nazis aber nicht gemocht, sondern sogar als "entartet" bezeichnet wurde. Dadurch hielt sich auch der Erfolg der 1935 in Österreich von Carl Lamac inszenierten Version in Grenzen. Schließlich wurde der Stoff erst in der Welle der geliebten Nachkriegsheimatfilme Im Weißen Rößl erfolgreich für die Kinoleinwand umgesetzt. Zum Glück hat diese neue Version von Christian Theede aber mit dem Peter-Alexander-Vehikel nichts gemein. So kann man sich durchaus vom schrägen Humor, dem satirischen Kitsch und den parodistischen Tanzeinlagen begeistern lassen.

Foto: Senator/2013 Wieduwilt Film & TV Ziegler Film/Graf Film

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