Johnny Depp stand bei der Berichterstattung rund um "Jeanne du Barry" von Beginn an im Fokus. Streng genommen spielt er in der französischen Produktion aber nur die zweite Geige, und "sein" Film ist das hier sowieso nicht. Die Französin Maïwenn führte Regie, schrieb (gemeinsam mit Teddy Lussi-Modeste und Nicolas Livecchi) das Drehbuch und übernahm selbst die Titelrolle. Im Zentrum der Romanze steht eine außergewöhnliche historische Persönlichkeit, deren Geschichte in der Vergangenheit auch schon mehrfach adaptiert wurde: Jeanne du Barry, die letzte offizielle Geliebte von König Ludwig XV.
"Ein Engel, der vom Himmel fiel. Ich habe auf dich gewartet!": Solche Schmeicheleien hört Jeanne Vaubernier (Maïwenn) immer wieder von immer anderen Herren. Wenn einer von Liebe spricht, verdreht sie die Augen. Jeanne stammt aus ärmlichen Verhältnissen, mit großen Ambitionen und einigem Geschick hat sie sich aus den Bordellen Frankreichs nach oben gearbeitet bis in die höchsten gesellschaftlichen Kreise. Im Hintergrund zieht ein gewisser Graf du Barry (Melvin Poupaud) die Fäden. Er ist so etwas wie Jeannes Zuhälter.
Geld, Macht, Einfluss: Jeannes romantische Abenteuer sind höchst profitabel, einerseits für sie, andererseits auch für den Comte du Barry. Irgendwann setzt der sich dann die ultimative Kuppelei in den Kopf: seine Jeanne mit Ludwig XV. (Johnny Depp) zusammenbringen, dem König von Frankreich.
Kleiner Knigge für derartige Abenteuer am Hofe: Direkten Augenkontakt soll Jeanne beim ersten Treffen mit dem König (übrigens der Urenkel von "Sonnenkönig" Ludwig XIV.) tunlichst vermeiden, das könne man sonst als Einladung zu "Frivolitäten" deuten. Jeanne macht für sich das Beste daraus und schaut dem Monarchen sofort tief in die Augen. Die Frau weiß genau, was sie will und was sie tut, der König verfällt ihr augenblicklich. Wenig später macht Ludwig XV. die Kurtisane zu seiner Mätresse, bald spricht auch er von "Liebe". Im Versailles des späten 18. Jahrhunderts ist diese Verbindung aber nicht weniger als ein Skandal. Der König und ein "Straßenmädchen"? Mon dieu, das darf nicht sein!
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH