Der jugoslawische Maler Dragan trifft in einem Pariser Buchladen die gleichaltrige Jeanne, die dort arbeitet. Man kommt ins Gespräch, verabredet sich auf einen Drink, und dann heißt es auch schon "zu dir oder zu mir?" Das frisch verliebte Paar hat eine schöne Zeit, doch dann wird Dragan von der Polizei erwischt. Natürlich hat er keine Aufenthaltsgenehmigung und soll binnen drei Tagen das Land verlassen ...
Das Regiedebüt des Schauspielers Jean-Marc Barr ("The Big Blue") ist der erste nicht dänische Film der Dogma-Bewegung. Die hat es sich auf die Fahnen geschrieben, wieder Geschichten ohne technischen Firlefanz zu erzählen - mit Schauspielern in ihrer eigenen Kleidung etwa, ja sogar ohne filmtechnische Hilfsmittel wie Stativ oder künstliches Licht. Die Frage ist, ob dieses Konzept schon auf mittlere Sicht nicht nur ein Werbegag ist, der dem Dilettantismus Tür und Tor öffnet. Denn Barr - als sein eigener Kameramann - freut sich sichtlich über seine verwackelten Bilder und Sinn entleerten Einstellungen. Mit solchen Filmen wird sich Dogma früher oder später als Bluff entpuppen. Irgendwie sieht das eher nach einer zu Tode gerittenen Nouvelle-Vague-Leiche aus, die man mit Elektroschocks wieder fit gemacht hat.
Foto: Prokino (Filmwelt)