Herrschersohn Yang Ping (Leo Wu) muss sich gegen teuflische Waffen zur Wehr setzen.
Kunstvoll verwebt "Shadow" alte chinesische Legenden zu einem atemberaubenden Martial-Arts-Abenteuer.

Shadow

KINOSTART: 06.01.2020 • Drama • CHN (2018) • 116 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
Ying
Produktionsdatum
2018
Produktionsland
CHN
Budget
44.000.000 USD
Einspielergebnis
91.708.374 USD
Laufzeit
116 Minuten
Regie
Music

Filmkritik

Kampfkunst und Kalligrafie
Von Sven Hauberg

Viele Jahre nach "Hero" hat Zhang Yimou endlich wieder einen fantastischen Martial-Arts-Film gedreht. "Shadow" ist ein Fest für die Sinne, an dem auch Quentin Tarantino seine Freude haben dürfte.

Zhang Yimous fantastischer Film "Shadow" spielt irgendwann in der chinesischen Vergangenheit, vor vielen hundert Jahren. Der König von Pei (Zheng Kai) ist ein schwacher Mann. Nach dem Tod seines Vaters musste ihm der Befehlshaber der Armee auf den Thron helfen, und jetzt, da er das kleine Königreich regiert, beschäftigt er sich lieber mit Kalligrafie als mit Regierungskunst. Seine Berater folgen ihrer eigenen Agenda, der König selbst hat wenig zu melden. Jingzhou, eine der wichtigsten Städte seines Reichs, ist gar gänzlich seiner Kontrolle entzogen. Denn Yang Cang (Hu Jun), König eines benachbarten Staates, herrscht über die Stadt. Um den Frieden zu wahren, lässt der König von Pei ihn gewähren.

Doch Kommandant Zi Yu (Deng Chao), der mächtigste Mann des Militärs von Pei, will die Stadt zurückerobern. Denn er hat noch eine Rechnung offen mit Yang Cang: Der Mann, der jeden Gegner in nur drei Runden Kampf besiegen kann, fügte auch ihm einst eine Niederlage zu. Also erklärt er Yang Cang den Krieg, um Jingzhou zurückzuerobern. Sein eigener König vermag es nicht, das zu verhindern. Was der König von Pei nicht ahnt: Zi Yu wurde einst von Yang Cang so sehr verletzt, dass er einen Doppelgänger an seiner statt eingesetzt hat, der für ihn die Rache nehmen soll. Zusammen mit einer Bande abtrünniger macht sich der "Schatten" des einstigen Kriegers (ebenfalls von Deng Chao gespielt) auf, um Jingzhou in seine Gewalt zu bekommen ...

Zhang Yimous episches Martial-Arts-Abenteuer "Shadow" verwebt kunstvoll mehrere chinesische Legenden mit den Geschichten von großen Helden der chinesischen Vergangenheit. So basiert etwa der Kommandant Zi Yu auf einem General des dritten Jahrhunderts nach Christus, seine Frau ist an eine Figur aus dem Roman "Die Geschichte der Drei Reiche" angelehnt. Vor allem der ist "Shadow" fantastisches Kampfkunstkino, wie man es von Zhang Yimou schon lange nicht mehr gesehen hat. Mit seinem für den Oscar nominierten Meisterwerk "Hero" definierte der Regisseur aus Zentralchina vor rund 15 Jahren das Genre neu. Anschließend aber machte er vor allem mit patriotischen Propagandastücken wie der Eröffnungsfeier für die Olympischen Spiele in Peking Schlagzeilen, und sein letztes Werk, der alberne Monsterfilm "The Great Wall" mit Matt Damon in der Hauptrolle, war eine herbe Enttäuschung. Mit "Shadow" hat Zhang nun fast zu alter Form gefunden.

Wo "Hero" noch ein Fest der Farben war, ist "Shadow" nun in ausgeblichenen Tönen gedreht, dunkel und fahl, fast Schwarz-Weiß, wie die Kalligrafie, die der König von Pei zu Papier bringt. "Shadow" ist eine düstere Geschichte über Rache und Verrat, über Macht und deren Missbrauch. Und auch über Eifersucht. Denn zwischen dem "Schatten" des Kommandanten Zi Yu und dessen schöner Frau Xiao Ai (Sun Li) entwickelt sich eine zarte Romanze. Wenn Zi Yu, der schattenhafte Krieger, schließlich in Jingzhou einfällt, macht er das mit zu Waffen umfunktionierten Regenschirmen und einem gigantischen Holzschiff, das, wie einst in Troja, Soldaten an die Stadttore trägt. Hier atmet der Film beinahe den Geist des Steampunk. Und ganz am Ende wirft Zhang Yimou seine Figuren in ein blutiges Finale, das einem Quentin Tarantino zur Ehre gereichen würde.

"Shadow" läuft ab 6. Januar in ausgewählten Kinos und erscheint am 13. Februar auf DVD und Blu-ray.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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