Als Boxer Billy Hope kämpft sich Jake Gyllenhaal aller Voraussicht nach ins Blickfeld der "Oscar"-Jury. Nachdem er schon im vergangenen Jahr als "Nightcrawler - Jede Nacht hat ihren Preis" nicht nominiert wurde, worauf im Vorfeld viele spekulierten, liefert er nun die nächste Vorstellung, in der er nicht nur alle Facetten zwischen Action und Drama bespielt, sondern auch eine beeindruckende physische Präsenz beweist.
Zugegeben, die Story lässt kaum ein Klischee aus: Als amtierender Boxweltmeister verliert Billy seine Frau und seinen Manager, und landet in Alkohol- und Drogensucht. Doch noch einmal will er sich den Weg von ganz unten an die Spitze bahnen.
Die Sehnsucht nach einem Helden
Mindestens seit "Rocky" sind diese Geschichten des unwahrscheinlichen Überfliegers in den USA beliebt. Dass man als zerrissener Kämpfer um die großen Filmtrophäen mitspielt, haben zuletzt auch Christian Bale ("The Fighter") und Hilary Swank ("Million Dollar Baby") erfahren.
Und bei aller Vorhersehbarkeit von "Southpaw", der laut Drehbuchautor Kurt Sutter ("Sons of Anarchy") übrigens keinen Sportler, sondern das Leben von Rapper Eminem zum Vorbild hat, ist Gyllenhaal absolut beeindruckend.
Für diesen ist es übrigens nichts Neues, ein verhinderter Held zu sein. Ob Spider-Man, Batman oder Superman - für all diese Rollen war der "Brokeback Mountain"-Mime schon beinahe gecastet, bis sie ihm andere wegschnappten. Sollte er darüber wütend gewesen sein, hat er dies im Faustkämpfer Hope wunderbar kanalisiert.