Cenk Batu soll in Hamburg eine islamistische Zelle infiltrieren, die ein verheerendes Attentat auf Angehörige von Afghanistan-Soldaten plant. Zeitpunkt und Ziel des Anschlags sind dem BKA nicht bekannt. Getarnt als radikaler Moslem namens Taylan lernt der Ermittler den Chef der Terroristen kennen, einen deutschen Konvertiten. Christian Marschall ist extrem intelligent und misstrauisch, aber es gelingt Batu schließlich, in die Gruppe aufgenommen zu werden. Doch aus den eigenen Reihen kommt Störfeuer: Inzwischen hat das BKA unter der Führung von Hans-Peter Oswald die Oberhoheit über die Mission übernommen. Selbst Cenks Chef Kohnau ist offensichtlich nicht in alle Details und Hintergründe der gefährlichen Operation eingeweiht ...
Cenk Batus vorletzter Fall: Regisseur Lars Becker, Erfinder und Macher der Krimireihe "Nachtschicht - Ein Mord zu viel", hat sich eines heiklen Stoffes angenommen - und alles richtig gemacht. Statt Klischees rund um islamistischen Terror zu wälzen oder verkrampft zu widerlegen, beleuchtet er die Mechanismen individueller Radikalisierung. Becker wollte Stereotypen unbedingt vermeiden: "Man sollte erkennen können, dass hinter diesen Tätern oder hinter diesem Täterspektrum doch sehr unterschiedliche Figuren stecken, die gebrochener sind, als sie sich vielleicht auf den ersten Blick geben." Der Regisseur konnte auf ein klasse Team setzen: Der zweifache Grimme-Preisträger Alexander Adolph ("Unter Verdacht - Verdecktes Spiel", "Tatort - Im freien Fall") steuerte das Drehbuch bei, Ken Duken liefert mit der Darstellung des getriebenen Konvertiten eine ganz starke schauspielerische Leistung ab.
Foto: NDR/Hannes Hubach