Irgendwo im heutigen Tschechien, in einer kleinen, heruntergekommenen und von der Welt vergessenen Industriestadt: Hier leben Monika, die ihrem Freund ins ferne Amerika folgen will, und Toník mehr schlecht als recht. Beide träumen von einem anderen Leben, doch immer wieder holt sie die Realität ein. So laufen etwa bei jedem Regenschauer Bäche durch Toníks Wohnzimmer, Monika lebt neben der zweifachen Mutter Dascha, die in ihrer Wohnung nur allzugern ihren verheirateten Liebhaber empfängt. Als Dacha ins Krankenhaus muss, springt Monika wider Willen als Ersatzmutter ein. Toník, der sich nicht traut, Monika seine Liebe zu gestehen, hilft ihr auf seinem Hof mit den Kindern. So entsteht in der Patchwork-Familie tatsächlich ein ähnliches Gefühl wie Glück ...
Ein exzellenter Film von Bohdan Sláma ("Wilde Bienen", "Der Dorflehrer"), bewegend und mit viel Liebe fürs Detail inszeniert, der auf zahlreichen Filmfestivals mit den Hauptpreisen ausgezeichnet wurde. Durchgehend gut besetzt - Sláma verpflichtete die großen Stars des zeitgenössischen tschechischen Kinos - entwickelte sich "Die Jahreszeit des Glücks" in Tschechien zu einer der erfolgreichsten Kinoproduktionen der letzten Jahre. Kein Wunder, denn der Regisseur nimmt seine Protagonisten ernst, setzt sie nicht dem Spott aus, zeigt sie aber auch mit allen ihren Fehlern und Maken. Besonders gut: das natürliche Spiel der Kinder, dass auch in unseren Gärten stattfinden könnte.
Foto: Neue Visionen