Weihnachten ohne dieses Meisterwerk ist so, wie Ostern ohne Eier: Heiligabend steht vor der Tür, doch Architekt George Bailey ist mit sich und der Welt am Ende. Im Himmel hat man auf den Lebensmüden bereits ein Auge geworfen, und Rettungsengel Clarence soll nun versuchen, den finanziell ruinierten Familienvater umzustimmen ...
Regisseur Frank Capra stellte mit diesem Film einmal mehr seine Meisterschaft bei schwungvollen Komödien mit sozialkritischen Untertönen unter Beweis. Der gebürtige Sizilianer begann in Hollywood als Regieassistent und Drehbuchautor und überzeugte seit Beginn der Dreißigerjahre mit überdurchschnittlichen Komödien, darunter Highlights wie "Es geschah in einer Nacht" (1933) oder "Arsen und Spitzenhäubchen" (1944). Mit der sentimental-intelligenten Geschichte "Ist das Leben nicht schön?" knüpfte Capra noch einmal als Propagandist der unter Roosevelt als "New Deal" bekanntgewordenen Politik an, indem er Ausbeutung und Machtstreben anprangerte. Seine Attacken verpackte der Regisseur geschickt in unterhaltsame Filmgeschichten, in denen sich sentimentale Passagen mit bissiger Ironie genial mischen. Unverständlicherweise fiel der Film in den USA anfangs durch. Capra, der gerade eine eigene Produktionsgesellschaft gegründet hatte, verlor mehr als eine halbe Million Dollar. Erst Anfang/Mitte der Siebzigerjahre erkannte man den Wert dieses Film als ideale Weihnachtsgeschichte, die von da an regelmäßig gezeigt wurde und wird. Hauptdarsteller James Stewart brachte die überzeugende Rolle immerhin eine Nominierung für den Oscar als bester Hauptdarsteller ein.
Foto: ZDF/RKO Liberty