Holcomb, Kansas, 1959: Wieder einmal wird Perry Smith auf Bewährung aus dem Gefängnis entlassen. Seit seine Eltern sich trennten und er mit seiner Mutter und seinen Geschwistern durchs Land driftete, hat er immer wieder Haftstrafen abgesessen. Doch jetzt soll endlich Schluss sein mit dem Elend und der Traum von einer Schatzsuche vor der Küste Yucatans in Erfüllung gehen. Da kommt ihm der Vorschlag von Dick Hickock entgegen, einem ehemaligen Gefängniskumpanen, der sich mit kleinen Betrügereien über Wasser hält. Er stiftet Perry an, gemeinsam das Gehöft eines wohlhabenden Bauern in Kansas zu überfallen. Umso größer die Enttäuschung, als sie keinerlei Geld vorfinden und daraufhin kaltblütig die vierköpfige Farmerfamilie ermorden. Während sie auf dem Weg ins sichere Mexiko sind, kommt ihnen die Polizei durch verschiedene Hinweise auf die Spur und rollt bei ihren Ermittlungen die lieblose Kindheit der beiden Mörder auf. Als Perry und Dick abgebrannt und desillusioniert wieder in die USA zurückkehren, gehen sie durch einen Zufall der Polizei ins Netz und werden unter großer Medienaufmerksamkeit vor Gericht gestellt...
Richards Brooks inszenierte "Kaltblütig" in weiten Teilen nach dem gleichnamigen Roman Truman Capotes, der minutiös ein tatsächliches Verbrechen beschreibt, von dem der Schriftsteller per Zufall durch einen Artikel in der New York Times erfuhr. Brooks ging in seinem Streben nach Authentizität in der Rekonstruktion des Falles so weit, dass er seinen Film an Originalschauplätzen des Verbrechens realisierte. Unter anderem drehte er in dem Haus, in dem sich die Morde tatsächlich ereigneten. Er ging sogar so weit, die Nebenrollen mit wahren Betroffenen zu besetzten - verschiedene Zeugen, Juroren und der Henker des tatsächlichen Falles spielen sich selbst. Eindringlich beschreibt der Film die Vorgeschichte und die Folgen des vierfachen Mordes und bemüht sich, durch die Schilderung der familiären, persönlichen Hintergründe der Täter den Kontext des Verbrechens zu verdeutlichen.
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