Wer es noch nicht wusste, nach diesem Film dürfte es klar sein: Der Moloch der Großstadt ist ein riesiger Morast von HABSUCHT, HOCHMUT und NEID, indem überall und jederzeit der schiere Horror in ZORNiger WOLLUST ohne TRÄGHEIT auf leichte Beute lauert. In diesem Falle treibt ein genial-bestialischer Ritualmörder sein Unwesen in scheinbarer MASSLOSIGKEIT. Die Opfer werden von ihm nach dem Prinzip der sieben Todsünden auf grausigste Weise hin- bzw. zugerichtet. Dem abgeklärten Cop William Somerset wurde kurz vor der Pensionierung sein hitzköpfiger Nachfolger David Mills zu Seite gestellt und trotz anfänglicher Schwierigkeiten raufen sich die beiden im Angesicht des Grauens zusammen und versuchen den brutalen Serienkiller zu fassen. Doch der treibt ein ziemlich übles Spiel...
Wem "Das Schweigen der Lämmer" zu gruselig war, der sollte sich dieses finstere Meisterwerk erst gar nicht ansehen, zumal dann kein Fingernagel übrig bleibt, den es abzukauen gilt. Denn Regisseur Fincher bewegt sich geschickt jenseits der Mainstream-Muster, zeigt in düster-klaustrophobischer Atmosphäre nicht die Morde, sondern "nur" die Opfer, so dass sich der eigentliche Horror hauptsächlich im Kopf des Betrachters abspielt. Dies war nach "Alien 3" der zweite Film von David Fincher, der anschließend "The Game" mit Michael Douglas und Sean Penn inszenierte. Komponist Howard Shore ist für derlei Stories anscheinend abonniert, denn er komponierte auch den Soundtrack zu "Das Schweigen der Lämmer".