Sommer 1978: Christian, Luise und Bernadette rasen nach einem Discobesuch angetrunken durch die Nacht. Sie halten an und nehmen einen Tramper mit. Winni macht sich auf dem Rücksitz an Luise heran. Luise spielt mit, um Christian eifersüchtig zu machen und ihre schöne Schwester Bernadette zu provozieren. Die Atmosphäre im Auto ist zum Zerreißen gespannt. Christian verliert die Kontrolle, der Wagen fliegt aus der Kurve und überschlägt sich. Winni ist schwer verletzt. In ihrer Panik vertuschen die drei den Unfall. Winni stirbt und wird in der Morgendämmerung begraben. Viktualienmarkt heute. Christian und Luise haben geheiratet. Zusammen mit Bernadette erwirtschaften sie inzwischen ihren Lebensunterhalt als brave Standler auf dem idyllischen Münchner Obst- und Gemüsemarkt. Hier kaufen Einheimische und Touristen aus aller Welt. Doch der Unfall von damals überschattet das Leben der drei Standlleute. Luises Ehe ist unglücklich, Christian trinkt. Bernadette hat heimliche Spielschulden. Da wird bei Bauarbeiten an der Bundesstraße zur Wallfahrtskirche von "Maria Gnaden" das Skelett von Winni gefunden ...
Eine spannende und gut besetzte Episode um das Münchner Duo, die der aus dem österreichischen Linz stammende Regisseur Berthold Mittermayr ("Reise in die Dunkelheit") gekonnt in Szene setzte. Er beleuchtet hier nicht nur die seelischen Abgründe, die ein Verbrechen bei den Tätern entstehen lassen, sondern zeigt darüber hinaus, dass eine solche Tat auch Jahrzehnte später noch tragische Konsequenzen haben kann. Darüber hinaus ist dieser Fall auch eine Hommage an den weltberühmten Münchner Viktualienmarkt, dessen 200-jähriges Jubiläum 2007 gefeiert wurde.
Foto: BR/klick/Rolf von der Heydt