Eigentlich wirkt Fernsehproduzent Barney Panofsky eher unscheinbar. Doch der Durchschnittstyp führte alles andere als ein durchschnittliches Leben. Jetzt, wo sein Erzfeind, der ihn immer für einen Mörder gehalten hat, seine Memoiren veröffentlicht, rekapituliert Barney sein Leben und erzählt seine Version: Als Bohemien in Rom muss er die schwangere Clara heiraten. Doch das Kind, das sie erwartet ist gar nicht von ihm und er überlässt sie ihrer Drogensucht. Als Witwer im Fernseh-Business erfolgreich, lernt Barney in Montreal seine zweite Frau kennen. Doch just bei der Hochzeitsfeier begegnet er der Frau seines Lebens. Als schließlich sein bester Kumpel, der ihn mit seiner Frau betrogen hat, spurlos verschwindet, gerät er unter Mordverdacht ...
Tatsächlich scheint es so, als sei Paul Giamatti die zu Fleisch gewordene Version der Titelfigur von Mordecai Richlers preisgekröntem satirischen Roman "Wie Barney es sieht". Giamatti zieht hier einmal mehr fast alle Register seines Könnens, überrascht mit der Inkarnation der Whiskey trinkenden und Zigarre rauchenden Romanfigur und schickt den Betrachter mit seinem Protagonisten auf eine Achterbahn der Gefühle. Merkwürdig, dass das stark inszenierte und gespielte Werk von Richard J. Lewis nur eine Oscarnominierung für das beste Make Up erhalten hat. Nicht nur Giamatti hätte hier zumindest eine Nominierung für die begehrte Trophäe verdient. Doch auch Dustin Hoffman ist großartig und das Drehbuch ist wunderbar schonungslos und hat sprühenden Witz.
Foto: Universal