Die junge Mia wächst auf einem riesigen Schiff auf.
Der retro-futuristische Thriller "Cinderella the Cat" ist optisch ein Rausch.

Cinderella the Cat

KINOSTART: 27.09.2018 • Trickfilm • I (2017) • 87 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
La Gatta Cenerentola
Produktionsdatum
2017
Produktionsland
I
Laufzeit
87 Minuten

Filmkritik

Eine optische Wucht
von Claudia Nitsche

Das italienische Animationsabenteuer "Cinderella the Cat" spielt in der Unterwelt und ist eine retro-futuristische Version des klassischen Aschenputtel-Märchens und ein visueller Rausch.

Alessandro Rak, Ivan Cappiello, Marino Guarnieri, Dario Sansone – allein die Namen der Regisseure klingen nach Musik. Und diese ist im italienischen Animationsfilm "Cinderella the Cat" sehr bemerkenswert. Oft sind Animes, also meist in Japan produzierte Animationsfilme, ein großer Wurf, kleine Kunstwerke, die im Verborgenen eine kleine, aber treue Fangemeinde entzücken. Das dürfte auch dieser italienischen Arbeit gelingen. Jeder Kinofreund wird sein Staunen nicht verhehlen wollen, wenn er sieht, was die Regisseure hier erschaffen haben, um die Geschichte der kleinen Mia zu erzählen. Mia ist die niedliche Tochter eines Wissenschaftlers, der am Tag seiner Hochzeit stirbt. Seither lebt die Kleine ein einsames und trauriges Leben ...

Auf einem verwesenden Schiff im Hafen von Neapel arbeitete einst Mias Vater, heute vegetiert dort die verschüchterte Kleine mit ihrer Familie. Doch die grausame Ermordung des Vaters, die bösartigen Geschwister und die verschlagene Stiefmutter sind nicht wichtig, die ganze Geschichte steht erst einmal im Hintergrund. Es gibt viel zu viel zu sehen. Effekte wie bei einem Horrorfilm zu teuflisch schunkelnder Musik. Fische fließen durchs Bild. Jazz und Sex in einem animierten Film. Das ist fantastisch.

In der düsteren Welt des heruntergekommenen Schiffs finden sich immer wieder Hologramme aus der Vergangenheit, die die Hintergründe erklären. Das ist durchaus ein Service am Publikum, das sich vielleicht zeitweise in der surrealen und zwielichtigen Welt dieses Ortes verliert. Ihm muss man mitunter mit Nachdruck Zusammenhänge erklären, wenn nicht sogar die ganze Geschichte, die an das Märchen "Cinderella" angelehnt ist. Erst langsam bemerkt man die Parallelen, die bösen und hässlichen Geschwister, die berechnende Stiefmutter. Aber das war es auch schon. Cinderella, also Mia, wächst zur geschmeidigen Punklady heran, die nicht spricht.

Kurz vor Mias 18. Geburtstag tauchen sowohl der King, ein bösartiger Kollege ihres Vaters, als auch dessen Bodyguard auf dem Schiff auf. In verruchter Atmosphäre wird geflucht und gemordet, gerettet und gelogen. Umwerfend ist dabei vor allem die Kamera, die waghalsigen Perspektiven, lange Schwenks über den Flur, grandiose Bildaufbauten und spannende Lichteffekte.

Integere Männer und bösartige Schurken kann man, das ist das Schöne am animierten Film, sofort unterscheiden, und doch ist es ein großer kreativer Akt, wie sich da jemand Mühe gab, selbst Nebenfiguren einen Charakter zu verleihen. Als wäre man im realen Film.

Auch inhaltlich ist "Cinderella" ein "richtiger" Film. Da wird Neapel gedisst, Einblick in die Geldwäschereibetriebe gewährt und ein Blick in die Seele einer Frau, die 15 Jahre nur gewartet hat – auf ihr Glück. Etwas überraschend wird dann die Cinderella-Parallele mit dem Holzhammer ausgepackt, doch just als der Schuh ins Spiel kommt, steht auch schon der Todesplan der hässlichen Brüder und Schwestern fest: Sie wollen Cinderella, die Aschekatze, wie sie sie nennen, töten. Bevor es zu diesem Showdown kommt, könnte man sich fragen, wo denn hier eigentlich der Prinz abgeblieben ist? Hat der überhaupt Platz in einem so düsteren und dreckigen Abenteuer in der Unterwelt? Hat er, doch in erster Linie geht es hier um die optische Wucht.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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