Der beliebte und nach außen hin souveräne wie selbstbewusste Gymnasiallehrer Thomas Schäfer (Dietmar Bär, Foto mit Inka Friedrich) hat ein Problem: Jedes Mal, wenn er unter Druck steht, wird er gegenüber seiner Frau Viola und Sohn Sven gewalttätig, Tochter Sofia allerdings rührt er nicht an. Die Schuld für seine Aggressivität gibt er vor allem Viola, die ihm mit ihrem angeblich kreativen Durcheinander auf die Nerven geht. Wenn er sie schlägt, fühlt er sich erleichtert - bis die Schuldgefühle einsetzen. So herrscht in der vierköpfigen Familie ein ständiges Klima der Angst, sobald Thomas das Haus betritt. Als Viola durch seine Schuld im Krankenhaus landet, fasst sie den Entschluss, sich von ihrem Mann zu trennen ...
Regisseur Dror Zahavi hat schon 2009 mit "Zivilcourage" intensiv auf ein gesellschaftliches Problem hingewiesen. Mit "Kehrtwende", nach einem Drehbuch von Johannes Rotter in Szene gesetzt, legt er ebenso eindringlich und vielschichtig ein bemerkenswertes Werk zum Thema "Gewalt in der Ehe" vor. Ein starke schauspielerische Vorstellung als gewalttätiger Ehemann gibt hier Dietmar Bär und Inka Friedrich agiert ebenfalls überzeugend als gepeinigte Ehefrau.
Foto: WDR/Willi Weber