Während der große Wiener Künstler Gustav Klimt im Sterben liegt, erinnert er sich zwischen Wachzuständen und Fieberwahn an wichtige wie prekäre Stationen und Situationen seines aufregenden Lebens. So wird er etwa im Jahr 1900 auf der Weltausstellung in Paris für sein monumentales Bild "Philosophie" mit einer Goldmedaille geehrt, er begegnet dem Filmavantgardisten Georges Méliès, trifft immer wieder seine Muse Emilie, gerät in den Bann einer geheimnisvollen Tänzerin und philosophiert mit seinem jungen, oftmals exzentrisch auftretenden Kollegen Egon Schiele über die Kunst...
Raúl Ruiz inszenierte diese kunstvolle Biografie an Originalschauplätzen. Dabei folgt er keiner Chronologie, sondern bietet mitunter surrealistische Bildassoziationen, die Erinnerungen an Altmeister Luis Buñuel wecken. Mit brillanten Bildern des argentinischen Kamera-Veteranen Ricardo Aronowich ("Die Affäre Dominici", "Nachtblende", "Vermisst") erschließen sich so dem geneigten Zuschauer Episoden aus Leben und Schaffen des Jugendstil-Meisters. Allerdings spürbar: Ruiz hat eine längere Fassung des Films bevorzugt, die von den Produzenten abgelehnt wurde. So macht sich die ein oder andere Holprigkeit bemerkbar.
Foto: Arsenal (Central)