Liebenswert, authentisch und immer nah am Publikum: So kennen ihre Fans Kathy Bates. Geboren wurde die Tochter eines Gießereiingenieurs 1948 in Memphis, Tennessee. Nach dem Besuch der Schauspielschule führte sie ihr Weg über Regionaltheater und Off-Broadway (beispielsweise 1976 mit „Vanities“) im Jahre 1986 zum Broadway, wo sie für ihre Performance in „Night, Mother“ mit einem Tony-Award ausgezeichnet wurde.
Im Jahre 1987 folgte der Obie Award für ihre realitätsgetreue Performance als misshandelte Kellnerin in „Frankie and Johnny in the Clair de Lune“. Im Kino war sie seit dem Jahre 1970 bis zu ihrem großen Durchbruch 1990 überwiegend in kleineren Rollen zu sehen. Für ihre herausragende Leistung als Annie Wilkes inRob Reiner „Misery“ (1990) wurde sie prompt mit dem Oscar als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet. Im Jahre 1991 schlossen sich überzeugende Auftritte in Hector Babencos „Ein Pfeil in den Himmel“ und Woody Allen „Schatten und Nebel“ an. Die Herzen aller eroberte sie jedoch zweifellos als mollige, tief in der Midlife-Crisis steckende Evelyn Couch, die durch die Erzählungen der 83-jährigen Ninny alias Jessica Tandy den Mut schöpft, ihrem frustrierenden Dasein eine neue Richtung zu geben („Grüne Tomaten“ 1991).
Ihre Wandelbarkeit als talentierte Schauspielerin beweist sie einmal mehr in der Stephen King-Verfilmung „Dolores“ aus dem Jahre 1994. Hier spielt Bates nicht mehr die nette Frau, die es allen recht machen will. Stattdessen durchläuft sie charakterlich alle Stadien von Resignation und Verschlossenheit bis hin zu Hass, Verbitterung und Rachegelüsten. Neben der Schauspielkunst engagiert sich Kathy Bates, die selbst an Krebs und Lymphödemen erkrankte, für gesundheitliche Belange. Im Jahre 2018 wurde ihr für ihren Einsatz bei der Sensibilisierung für die chronische Lympherkrankung Lymphödem der WebMD Health Heroes „Game Changer“ Award verliehen.