Wes Anderson versammelt eine atemberaubende Menge an Superstars vor der Kamera, um eine wahnwitzige Geschichte zwischen Hobby-Raketenbauer und Alien-Landung zu erzählen: "Asteroid City" startet neu in den Kinos.
Tom Hanks, Jason Schwartzman, Scarlett Johansson, Tilda Swinton, Adrien Brody, Bryan Cranston, Margot Robbie, Liev Schreiber, Matt Dillon, Jeffrey Wright, Edward Norton, Steve Carrell, Willem Dafoe, Jeff Goldblum: Wenn man zwei oder drei dieser Stars gemeinsam in einem Film sieht, ist er schon sehr prominent besetzt. Wenn sie alle gemeinsam bei einem Projekt mitwirken, kann es fast nur ein Film von Wes Anderson sein. Der US-amerikanische Regisseur, Autor und Produzent ist seit Langem bekannt für ausschweifende Ensemble-Produktionen. In diese Kategorie fällt auch sein neues Werk "Asteroid City".
Große Namen gleich großes Kino? Es ist schon oft genug schiefgegangen, bei Wes Anderson aber geht die Rechnung fast immer auf, weil seine Filme mehr sind als nur Anhäufungen bekannter Superstars. Die ausgeblichenen Farben, die langen Kameraeinstellungen, die oft symmetrischen Bildkompositionen, der skurrile Humor und die surrealen Figuren wie aus einer anderen Welt: Nur wenige Filmemacher verfügen über eine so charakterstarke Bildsprache und einen so unverwechselbaren Erzählstil wie Wes Anderson.
Nachdem er zuletzt ein Hotel in Osteuropa ("Grand Budapest Hotel") und ein paar Journalisten in Frankreich ("The French Dispatch") auf die Leinwand brachte, wendet der Texaner sich nun einem kleinen US-Wüstenstädtchen zu. Asteroid City liegt irgendwo im Nirgendwo. Vor 3.000 Jahren schlug hier mal ein Meteorit ein, der in einem kleinen Kasten ausgestellt wird, ansonsten gibt es hier wenig zu sehen. Außer dann, wenn einmal im Jahr Nachwuchsforscher aus dem ganzen Land in Asteroid City zusammenfinden, um sich gegenseitig ihre Tüfteleien zu zeigen und einen kleinen Wettbewerb zu veranstalten.
Nerds mit selbstgebauten Raketenantrieben vor beschaulicher 50er-Jahre-Kulisse: Das schräge und komische Potenzial dieses Settings kostet Wes Anderson voll aus. Der wahre Zauber entsteht aber auch bei diesem Film wieder in den kleinen und großen Geschichten, für die es eigentlich gar keine so namhaften Stars und kunstvollen Bilder bräuchte. Da ist zum Beispiel der Kriegsfotograf Augie Steenbeck (Jason Schwartzman), der mit seinen Kindern nach einer Autopanne in Asteroid City gestrandet ist und auf den richtigen Moment wartet, um die Sprösslinge über den tragischen Tod ihrer Mutter zu unterrichten. Und: Ein Alien ist in der Stadt gelandet, um den alten Meteoriten mitzunehmen.
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH