Als das FBI 1939 an Yale-Student Edward Wilson herantritt, ahnt der junge Mann noch nicht, dass ihm eine wohl einmalige Karriere als Geheimdienstler bevorsteht. Wilson erweißt sich als vaterlandstreuer, pflichtbewusster junger Mann, der zunächst seinen Literatur-Professor als Nazisympathisanten entlarvt. Nachdem er die hübsche Clover, die Schwester eines Kommilitonen, geschwängert hat, verlangt sein Pflichtgefühl die Ehe. Doch Wilson tritt während des Zweiten Weltkriegs dem neu gegründeten Geheimdienst OSS bei und verbringt aufgrund diverser Geheimdienst-Tätigkeiten sechs Jahre in Übersee. Nach dem Krieg ist er einer der wichtigsten Personen der CIA, der maßgeblich mit der Gegenaufklärung beschäftigt ist und 1961 bei der Schweinebucht-Aktion auf Kuba einen harten Dämpfer erhält...
Keine Frage: Dieses langatmige Drama über die Entstehungsgeschichte der CIA orientiert sich an realen Ereignissen, auch wenn die Hauptfigur (hier folgte man in großen Teilen der Lebensgeschichte James Jesus Angleton, eines der wichtigsten CIA-Mitglieder, Chef der Gegenaufklärung) erfunden ist. Regisseur Robert De Niro ging es weniger um einen Spionage-Thriller in James-Bond-Manier als um die teilweise recht detailfreudige Schilderung der ersten CIA-Jahre und somit einem ungeschminkten Einblick in die Struktur der CIA. Dabei folgt die Story nicht einem linearen Verlauf, sondern springt in den Zeitebenen hin und her (ein Manko: Matt Damon wirkt stets gleich alt, so dass man nicht immer weiß, in welchem Jahr man sich gerade befindet). Mit einer faszinierenden Kamera, stimmigem Dekor und Ausstattung gelang De Niro ein zwar ungewöhnlicher, größtenteils sehr ambivalenter Streifen, der aber viele Längen aufweist und hierzulande nur Leute interessieren dürfte, die mehr über Geheimdienste und die jüngere Geschichte wissen möchten. Drehbuchautor Eric Roth ("Forrest Gump") konnte zuletzt mit "München" überzeugen.
Foto: Universal